Stil (Spielzeit): sperriger Posthardcore (23:01)
Label/Vertrieb (VÖ): D.I.Y. (12.10.12)
Bewertung: 8 / 10
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Bei ERIK PONTI hat sich einiges getan: sie waren mal wieder in den BlueBox-Studios, haben dort ihren Sound leicht verändert und vor dem Studio mal eben den Schlagzeuger gewechselt. Nicht wenig für eine EP!
Obwohl ich ihren alten Drummer immer ziemlich genial fand, muss ich direkt Entwarnung geben: es fällt nicht negativ auf, dass hier eine Umbesetzung geschehen ist und die Songs kommen nach wie vor wuchtig aus der Hüfte. Beim Sound ist da schon mehr passiert: die Gitarre (ja, nur eine davon ist hier vorhanden) ist wesentlich cleaner geworden und dafür darf der Bass ab und zu Verzerrter sein. Und das bei einer Band, die in Richtung REFUSED und TRAKTOR geht.
Auch der cleane Gesang scheint "mehr" geworden zu sein. Ab und zu kämpft er ein wenig mit den Gitarren, aber im Großen und Ganzen ist es eine Bereicherung der Jungs aus Bochum/Witten. „Dynamik" ist so oder so eines der großen Dinge im Kosmos der PONTIS. Die Songs sind nicht einfach zu verdauen (und da ist eine beinahe cleane Gitarre schon ein ziemliches Statement, da man sich ganz alleine auf die Komposition und deren Zugkraft und eben nicht auf dicken Sound verlässt), spielen viel mit den Tackten und erweisen sich als sperrig im Ohr des Hörers. Und auch hier kommt wieder der cleane Gitarrensound ins Spiel, der für eine gewisse Balance sorgt.
Ich habe das Gefühl, dass ERIK PONTI beim Komponieren und Aufnehmen der Songs sehr darauf geachtet haben, was sein muss und was man weglassen kann, da die Dynamik wirklich greifbar ist und sie die Songs nicht überfrachten. Und was ist schwerer, als das Weglassen von Noten für einen Musiker? Zwar ist die neue EP „Battlefields" kein Bruch mit dem Sound, für den ERIK PONTI stehen, aber schon eine konsequente Entwicklung. Wer auf sperrigen, proggigen, chaotischen Posthardcore steht und nicht nur Ami- oder Skandinavierbands hören möchte, sollte sich unbedingt mal mit ERIK PONTI beschäftigen!