Arsonists Get All the Girls - The Game Of Life




Stil (Spielzeit): Chaos/Metal/Hardcore/Keyboards (38:35)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (20.08.07)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/agatg

Auch wenn ich ein wenig hin und her gerissen bin, muss ich im Endeffekt doch feststellen, dass dieses Album mir nicht ganz das gibt, was ich erhofft hatte. Es kommt zwar nah dran, aber so der letzte Kick fehlt noch. Denn an und für sich stehe ich auf diese Art von Musik, bei der DeathMetal und Hardcore mit einer großen Priese Chaos miteinander verbunden werden. Bei den ARSONISTS kommt noch dazu, das sie einen großen Sinn für Humor zu haben scheinen – so sollen sie der Legende nach als Witz gegründet worden sein. Aber diese Pointe dürfte dem ein oder anderem im Halse stecken bleiben. Denn auch die beknackten Keyboardsounds (beide „Sänger“ bedienen jeweils ein Tastengerät) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ziemlich heftig geholzt wird. Die Blast- und Grindbeats legen ganze Häuserblocks in Schutt und Asche. Alleine die Snare klingt wie ein Beil, welches nach dem Durchtrennen des Halses auf das Schaffot trift – Wow! Aber wie gesagt, „The Game Of Life“ (ihr zweites Album nach „Hits From The Bow, 2006) bringt mich nicht ganz so zum Strahlen, wie ich erwartet habe. 

Damit man mich nicht falsch versteht: ich mag das Album! Aber ab und zu sind mir die Keyboardriffs etwas zu belanglos. Klar haben sie einen witzigen Sound und passen auch ganz gut, nur sind sie ziemlich statisch und wenig variabel. Oftmals werden sie beinahe zu Tode geritten – da hätte mehr passieren können. Und obwohl dieses Album natürlich im Genre ChaosCore angesiedelt werden kann, empfinde ich einige Songstrukturen als zu sehr nach dem Baukastenprinzip ausgerichtet. Außerdem hätten sie manchmal auch etwas schneller auf den Punkt kommen können, anstatt ein Riff bis zum Ende durchzunudeln. Aber ich will gar nicht zu viel meckern. Schließlich nehmen sich die sechs Jungs aus Santa Cruz, Kalifornien ja auch nicht so Bierernst, als dass ich hier den Musikoberlehrer raushängen lassen müsste. Denn in den Punkten Härtegrad, Abwechslung und Überraschung machen sie sehr vieles richtig – von Dancebeats über einen Skapart hin zu jazzigen Elementen, die mich an INTO THE MOAT erinnern (bei denen es allerdings ein wenig filigraner zuging). 

Wer also Spaß daran hat, wenn Hardcore mit Deathmetal, Blastbeats mit Keyboards und Chaos mit Gruppenshouts verbunden werden und sich wünscht, Bands wie HORSE THE BAND würden mehr Metal als Hardcore machen, der ist bei den Brandstiftern hier absolut richtig. Und ich persönlich muss zum Abschluss noch sagen, dass mir das Album mit jedem Hören ein klein wenig besser gefällt. Darum ist die 7,5 eventuell in einiger Zeit zu erhöhen.
Kai