Hardcore Link: www.myspace.com/bullchargehxc Paris, die Stadt der Liebe. Aber auch die Stadt mit den vielen problematischen Vororten. Und eben daher, aus den südlichen Ausläufern der Stadt, kommen BULLCHARGE her. Gegründet erst im vergangenen Jahr 2007, um dem Frust ein sinnvolles Gewand überzustülpen, legen sie bereits jetzt ihren ersten Silberling mit immerhin sieben Songs vor. Liebevoll ist das nicht, was einem entgegendröhnt. Brutaler Hardcore soll es sein, sagen die vier Franzosen. Auf die Idee können sie nur gekommen sein, weil das Ganze irgendwie eine Mischung aus Hardcore und Death ist, was an Tempo manchmal nicht einzuholen ist. Straightes, melodisches Riffing wetzt hier mit der Doublebass um die Wette. Dazu brüllt Shouter Arthur in bester Death-Metal-Banier auf Englisch in das Mikro. Das allerdings völlig ohne Regung der stimmlichen Variabelität. Emotionen? Außer Frust keine. Das ist Hardcore, Alter! Allerdings ist auch dem Hardcore Eigenständigkeit und – ja, man mag es kaum glauben – Abwechslungsreichtum bekannt. Das fehlt dieser Scheibe völlig. Hier werden klassiche Riffs aneinandergesetzt, das aber gekonnt, zugegeben. Aber man vermisst schon den Wiedererkennungswert des Eigenen. Schade, denn musikalisch wird das Handwerkszeug 1 A beherrscht und auch die Produktion treibt den Beat mitten in die Fresse. Die Band steht noch am Anfang ihres Weges. Unmöglich ist es also nicht, noch die eigene Note zu setzen. Dies sollte aber spätestens mit dem nächsten Silberling geschehen. Wer allerdings einfach nur hüpfen, springen, moshpitten und anderen in die Fresse hauen will, der ist hier an der richtigen Adresse.
Eigenproduktion
VÖ: 2008
Wertung: 7,50/10
