Wrodds - Love In Everybodys Heart, Death In Everybodys Face




Stil (Spielzeit): Crossovere aus Metal, Hardcore, Rock, Jazz, Gothik

Label/Vertrieb (VÖ): Noiseheadrecords / Rebeat (09.06.07)
Bewertung: 5 / 10 gute Musik, grauenhafter Gesang
Link: http://www.wrodds.com/
http://www.myspace.com/wroddsmusic
Ein seltsames Album. Angefangen bei der Bezeichnung ihres Musikstils. Hier geben die vier Wiener nämlich „E(Mosh)“ an.
Und was soll das sein? Emo und Mosh? Na ja, eine sonderlich neue Kombination wäre das nicht unbedingt. Allerdings würde es aber auch überhaupt nicht zu treffen, denn ich weiß nicht, wo hier Emo drin sein soll. Es sein denn, cleane Gitarrenzerlegungen reichen schon aus, aber dann müsste man ja fast alles Emo nennen. Ich persönlich würde es eher Crossover nennen. Hier finde ich ein wenig Metal, etwas Funk und Jazz, NuMetal, Hardcore (und „Mosh")  und atmosphärische Parts. Und durch den Gesang würde ich die Liste auch noch um „Gothik“ oder „Mittelaltermucke“ ergänzen.
Und da sind wir auch gleich bei der Schwachstelle in meinen Augen. Der Sänger knödelt den Gesang so dermaßen und überlädt ihn so mit Pathos, das es für mich zu einer ganz grauenhaften Angelegenheit wird. Da ich beide letztgenannte Musikstile nicht sonderlich mag (was eben oft am Gesang liegt) trifft das hier genau einen Nerv von mir – und zwar bis zur Schmerzgrenze. Entschuldigung, aber mir persönlich rollen sich die Fußnägel auf, wenn hier versucht wird, wie ein Minnesänger zu klingen. Ich bin dann immer ganz dankbar, wenn sie wieder mit den Schreien anfangen.
Schade eigentlich, dass ich einen so wichtigen Bestandteil wie den Gesang nun mal so gar nicht haben kann. Denn dadurch kann ich mit dem ganzen Album (dem ersten Longplayer nach zwei Demos 2003 und 2004) nichts anfangen. Und mit der Arbeit, welche sich die Band bei den Arrangements gegeben hat, verdienen sie eigentlich ein Rezensionsohr, welches ihnen offener gegenüber steht. Denn man kann dem Quartett nun wirklich nicht vorwerfen, sie würden klingen wie Band X oder Y. Sie haben einen sehr eigenen Stil, in dem sie die oben aufgeführten Musikrichtungen fließend miteinander kombinieren und dabei den Fluss der Songs (meistens) gut auf die Reihe kriegen. Vor allem der Schlagzeuger wird wohl seinen Anteil daran haben, da er streckenweise ordentlich den Musiker raushängen lässt und so den Sound der Band wirklich bereichert. Aber vor allem der Stilmix der Vier ist einzigartig. Leider thront eben ab und zu diese absolut grauenhafte Gothikstimme darüber (manchmal von einer Frauenstimme gedoppelt), die ich leider einfach nicht ernst nehmen kann. Ich möchte die CD aber auch nicht komplett verreißen, da mein eigener Musikgeschmack eventuell zu eingegrenzt ist, um das hier zu bewerten. Schließlich kann die Band ja, was sie das macht und ist noch innovativ dabei. Auch das Songmaterial ist eigentlich nicht schlecht und streckenweise mit richtig viel Druck gespielt. Am besten selber mal auf ihrer MySpace-Seite reinhören und sich ein eigenes Urteil bilden.
Kai