An Albatross - The An Albatross Family Album

Stil (Spielzeit): Hardcore, Psychedelic, Kirmes (30:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Eyeball / Cargo (24.10.08)
Bewertung: 4 / 10
Link: http://www.myspace.com/analbatross23

Gibt es zu Steven King Filmen eigentlich gute Soundtracks? OK, beim Friedhof der Kuscheltiere waren die RAMONES zu hören, aber ansonsten? Meiner Meinung nach empfehlen sich AN ALBATROSS mit diesem Album nämlich als Hintergrundmusik für ES!

Denn was hier passiert klingt wie ein einziger albtraumhafter Zirkus um Leben und Tod. Wie eine Clownsnummer in der Mörder-Achterbahn: verstörend, zu bunt, zu laut, zu überdreht und kaum greifbar.

Eigentlich hatte ich an ALBATROSS in so einer ISIS/NEUROSIS-Ecke im Kopf abgespeichert, aber anscheinend liege ich damit wohl total falsch. Ich würde den Stil eher als eine Mischung aus der letzten HEAVY HEAVY LOW LOW und ENTER SHIKARI beschreiben. Und auch wenn sie längst nicht so abgedreht, kompliziert oder heavy sind, kommt mir auch der Name MR. BUNGLE ins Bewusstsein. Allerdings hört man ihnen ihre Hardcore-Roots noch klar an – obwohl sie sehr viel Wert darauf legen, dieses mit Krach, einem sehr seltsamen Keyboard und vielen verstörenden Wechseln zu überdecken.

Eigentlich sind ja Bands, die eingefahrene Strukturen aufbrechen immer sehr gerne bei mir gesehen. AN ALBATROS übertreiben dies allerdings für meine Begriffe und kommen leider kaum auf wirklich greifbare Momente. Die Überraschung und Befremdung ziehen sich da eher durch die Platte, als das man mal wirklich einen „richtigen Song“ finden könnte. Auch ein dreiminütiger und kryptischer Monolog über Keyboardflächen innerhalb eines Songs ist dabei möglich. Leider ist auch die Produktion als solche kein Wegweiser durch dieses Album, da der Sound die einzelnen Instrumente nicht unbedingt gut voneinander trennt – Gitarre und Keyboard erschaffen somit leider oft eine ziemlich undurchsichtige Einheit, die beiden Instrumenten die Durchsetzungskraft raubt.

Ich ziehe zwar meinen Hut vor soviel Kreativität und musikalischem Mut, aber leider kommt das Endergebnis in meinen Augen bzw. Ohren nicht wirklich rüber. Etwas mehr Fokussiertheit und ein komplett anderer Sound hätten diesem Album meiner Meinung nach einen großen Dienst erwiesen und es somit wesentlich zugänglicher gestaltet.

Kai