Stil (Spielzeit): 80iger Hardcore (24:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Deranged / Green Hell (Januar 2007)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.careersuicide.net/
Ja – das IST schnell! CS aus Toronto, Kanada spielen 80iger Jahre Hardcore und scheinen dabei auf Speed zu sein.
Wenn man ein kurzes Intro weglässt, dauert es bis zum vierten Song, bis das Quartett einmal nicht sofort Gas gibt, als ob es die Ökosteuer nie gegeben hätte. Aber selbst dann sind sie weit von „langsam“ oder „ruhig“ entfernt. Allerdings bietet der Song dann aber direkt auch den ersten „richtigen“ Refrain, der zwar nicht vor Melodik um sich sprüht, sich aber trotzdem im Hirn versetzt (ähnliches auch beim Titeltrack des Albums). Alle Instrumente tackern, bis auf kurze Intros, eigentlich fast in einem durch. Wer auf schnellen, angepissten Old-School Hardcore steht, wird vermutlich einen durch Glücksgefühle ausgelösten Herzinfarkt bekommen.
Wer allerdings Dynamik im Sinne von „Hoch“ und „Runter“ braucht, hat bei CS nicht sonderlich viel zu lachen. Aber ich denke genau dies werden Fans des Genres an ihnen lieben. Dazu kommt noch dass die Songs gar nicht so übel produziert sind und sie mit einer Menge Überzeugungskraft gespielt und nicht nur runtergerotz werden. Und zwischendurch zeigen sie immer wieder Passagen, die auch die Möglichkeit haben, leichte Variationen in den durchgehend schnellen Songs zu zeigen. Der Gesang ist zwar ziemlich angepisst, aber noch einigermaßen zu verstehen nur auch eben sehr schnell.
Ähnlich wie bei den Labelkollegen von den BRUTAL KNIGHTS muss ich sagen, dass die Mucke nicht unbedingt mein absoluter Fall ist, da ich für meinen Geschmack etwas mehr Abwechslung brauche und gerne etwas von der oben beschriebenen Dynamik dabei habe. Trotzdem muss ich aber auch sagen, dass mir die Platte für das Genre ziemlich gut gefällt. Ok, wenn sie die Spielzeit der CD voll ausnutzen würden, wäre mir das schon etwas zuviel des Guten, aber so kann ich mir diese angepisste, knappe halbe Stunde (kein Song unter einer Minute aber auch nur einer über zwei Minuten) durchaus anhören. Vor allem wenn die „Rock n` Roll-Gitarre“ im Hintergrund für ein wenig Abwechslung sorgt (wie beispielsweise im ersten Stück).
Auch wenn sie vermutlich kein Dauergast in meinem Player werden wird, könnte das hier ein kleiner Genrehit sein – genügend Wucht haben sie auf jeden Fall (hört euch „Recipe For Disaster“ an). Hier wird der Aggressionspegel konstant oben gehalten, die Songs sind für die Verhältnisse des Genres abwechslungsreich und strotzen vor Energie. Wäre mehr Abwechslung drinn, würden CS und ich sogar richtige Freunde werden.