Geschrieben von Kai Mittwoch, 07 März 2007 19:17
Adair - The Destruction of Everything Is the Beginning of Something New
Stil (Spielzeit): Emo/Screamo/Rock (49:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Bodog Music / Warcon (09.03.07)
Bewertung: 2-3 / 10 langweilig
Link: http://www.adairmusic.com/
http://www.myspace.com/adair
Sirenen läuten das Album ein – oder warnen sie den Hörer doch eher vor dem Silberling selbst?
Also ich werde dieses Geräusch jedenfalls ab jetzt als Warnung verstehen, denn ehrlich gesagt habe ich seit langem keine so langweilige Screamo-Platte mehr gehört. Im Info nennen sie es „härtere Rockmusik“ – an was denken die denn bei Rockmusik? Für mich klingt das nach Emo/Screamo/Alternative Rock, der so langsam gespielt wird, dass er selbst für´s Radio zu langweilig sein müsste. Und wieder werde ich im Info eines besseren belehrt: ADAIR haben anscheinend eine riesige Fanbase in den Staaten, sind seit über 10 Jahren unterwegs und haben dabei die Bühne mit Größen wie MY CHEMICAL ROMANCE, EVERGREEN TERRACE oder CALICO SYSTEM geteilt. Ich frage mich allerdings warum.
OK, der Sänger ist gar nicht schlecht - aber auch nicht zu gut, ab und zu (aber eher selten) gehen sie sogar mal ab und versuchen sich an Moshparts (und klingen dann ganz kurz wie I AM GHOST) und scheinen THE USED zu mögen – aber das sind leider viel zu selten gesetzte Höhepunkte, in denen sie mal die Zügel etwas los lassen. Und die Songs sind auch nicht wirklich schlecht. Aber sie sind einfach so unglaublich langsam und dadurch vollkommen unspannend gespielt und auch schon tausendmal gehört (nur meistens mit mehr Biss). Auch das Schlagzeug gefällt mir überhaupt nicht, da es total stoisch, höhepunkt- und drucklos klingt. Im Booklet steht auch, dass zwei der Mitglieder für Programmings zuständig sind. Ich hab jetzt elektronische Spielereien und interessante Songstrukturen erwartet, aber unheimlich viel holen sie leider nicht aus den Möglichkeiten heraus.
Man hört durchaus mal das ein oder andere gute Riff, aber eben immer mit angezogener Handbremse. Ich wette, bei angemessener Geschwindigkeit würde es den ein oder anderen Song noch herumreißen (im Refrain von „I Buried My Heart In Cosmo Park“ wären mir beinahe die Füße eingeschlafen), aber so kriegen sie mich nicht mal ansatzweise hinter dem Ofen hervor. Langweilig und blutarm.
P.S. Nachdem ich das Review geschrieben habe und es online setzen wollte, habe ich auf ihrer Homepage gelesen, dass sich ADAIR aufgelöst haben. Anscheinend haben sich einige der Musiker aus der Band verabschiedet und der Rest hat beschlossen, nicht mehr unter diesem Namen weiter zu machen. Falls all ihr musikalischer Output so wie dieser war, werde ich persönlich ihren Split durchaus verkraften.