Freefall - Forever Beloved




Stil (Spielzeit): New-School-Hardcore (43:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Expander Records (09.02.07)
Bewertung: 5-6 / 10
Link: http://www.freefall-music.de/
Ich hab mal eine Crossoverband namens FREEFALL gesehen. Die fand ich damals aber ziemlich prollig. Da wird doch wohl keine alte Verwandtschaft bestehen?
Wie dem auch sei, der Stil der Band ist schon ein anderer, obwohl „Crossover“ ja auch irgendwie passt. Nur sagt man heute vermutlich eher „New School Hardcore“, denn hier werden Hardcore, Emo, Punk (und einige wenige Metalriffs) miteinander vermengt – also eigentlich alles wie gehabt. Trotzdem kann man sich „Forever Beloved“ ganz gut anhören, wenn man auf die oben genannte Schublade steht. Vor allem die Tatsache, dass sie zwei Shouter haben, steht den Wuppertalern ziemlich gut – wenn es auch manchmal etwas nervt, wenn einer der beiden singt und der andere die ganze Zeit im Hintergrund herumbölkt (und dabei nicht mal Worte sondern nur Laute benutzt). Zum Glück machen sie das nicht durchgängig – das hätte sonst noch mal ein paar Abzüge in der B-Note gegeben. Witzigerweise gefällt mir die gleiche Herangehensweise bei den Cleanparts ziemlich gut. Da gibt es dann nämlich „ohs“ und „ahs“ die im Hintergrund die Gesangsmelodie umschmeicheln. Das ist dann durchaus auch etwas, das man wieder erkennen kann.
Überhaupt sind die Melodien teilweise ziemlich gut gelungen, wenn sie auch nicht unbedingt nur Ohrwürmer produzieren. Seltsamerweise wird der definitive Ohrwurm „Symphony“ in meinen Ohren durch das Schülerenglisch ein wenig heruntergezogen. Ich bin zwar kein Englischlehrer, aber „I Fly To Horizon“ klingt in meinen Ohren irgendwie ziemlich falsch – und natürlich wird diese Zeile dann auch x-mal wiederholt. Aber wie gesagt, der Song ist gut. Zwar relativ langsam, aber druckvoll mit seinem Wechsel zwischen cleanen Gitarren und Gepresche.
So um die Mitte des Albums fängt es an, ein wenig eintönig zu werden, aber zum Glück kriegen sie genau dann noch mal die Kurve und legen noch mal wieder einen Holzscheit extra auf, um das Feuer nicht ausgehen zu lassen. Besonders gut gefällt mir vor allem das Akustik-Gitarrenstück, welches in seinem flottem ¾ Takt ziemlich spanisch klingt und für hochgezogene Augenbrauen und eine Überraschung sorgt.
Auf „Forever Beloved“ machen die bereits seit 2004 musizierenden Jungs vieles richtig, mischen verschiedene Stile zu ihrem Eigenen (was allerdings das Gros der Konkurrenz auch macht). Allerdings hätte ein wenig mehr Abwechslung, sowie ein besserer Sound noch mal eine Menge bewirken können. Ich finde das Album an und für sich ganz gut – allerdings kommen zur Zeit Unmengen an ähnlichen Platten heraus, wodurch FREEFALL ein wenig in der Masse untergehen. Eventuell ist ihr Cleansound bei den Gitarren noch etwas, was ihnen ein wenig zu einer eigenen Identität verhilft. Gut, natürlich wird auch „Klangwelten“ dazu beitragen. Denn hier bemerkt man auf einmal, dass in besagtem Song auf Deutsch geschrieen wird. Die im Info erwähnten türkischen Textzeilen habe ich aber leider nicht ausmachen können, da die Texte im Booklet in einem handschriftlichen Design gehalten worden sind (aber das mochte ich eh noch nie).
Nicht schlecht, aber eben auch nicht herausragend – und überdenkt bitte noch mal die Hintergrundgrunzerei!
Kai