The Plague Mass - Deathless (EP)




Stil (Spielzeit): NewSchool-Hardcore (21:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Noise Appeal (11.11.06)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: http://www.theplaguemass.com/
http://www.myspace.com/theplaguemass
Meine zweite Platte nach einander mit religiösem Bezug in den Texten. Während bei IMPIOUS das Blutbad eines religiösen Fanatikers beschrieben wird, scheint es auf „Deathless“ eher um die Zweifel an der Religion als solche zu gehen. Soweit ich die düsteren Texte verstehe, geht es hier um Menschen, die sich stark in der Religion verwurzelt sehen und dann von ihrem Gott im Stich gelassen werden – so er denn jemals da war.
Aber 100% genau kann ich die Texte auch nicht deuten – auf jeden Fall ist das keine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder. Und damit haben ich auch schon einen guten Link zur Musik des österreichischen Quartetts. Ohne in die Sparte „Metalcore“ zu verfallen wird hier sehr energischer NewSchool-Hardcore geboten, der immer wieder Moshparts beinhaltet (der tiefst mögliche Akkord spielt also eine zentrale Rolle im Songwriting) und öfter mal auch Riffs aus dem Metal adaptiert. Allerdings liegen sie soundmäßig, wie erwähnt, relativ weit von dem entfernt, was man Metalcore nennt. Soweit ich es dem Booklet entnehmen kann, scheint die Band auch eher das Selbstverständnis einer Hardcoreband zu haben – so finde ich z.B. dort das Wort „Punk“ eher als das Wort „Metal“. Und das passt auch ziemlich gut. Und auch wenn es ab und zu gesungene Passagen gibt (allerdings eher als Sahnehaube denn als gleichberechtigtes Stilmittel), die ein wenig an ATREYU denken lassen, ist die Musik vor allem ziemlich düster und bedrohlich. So sind die Passagen, in denen sie mal etwas Luft holen lassen auch eher dünn gesät - woran vor allem auch der Schlagzeuger Schuld trägt!
Zum größten Teil gibt es hier ordentlich was auf`s Fressbrett in den fünf Songs. Und manchmal wie bei „The Halfway Dead“ geben sie dabei dem moshsüchtigem Publikum eine absolute Vollbedienung, ohne dabei ihre Hardcoreroots zu vergessen. Das ist schon eine sehr schöne Mischung und sie klingt eben nicht so komplett beliebig, wie vieles, was unter dem Namen Metalcore läuft. Und dass die Jungs, die unter anderem bei Band wie J*A*N feat. UDSSR, ANTIMANIAX, PLEDGE ALLIANCE, ONCE TASTED LIFE, CANDY BEAT CAMP und KNÃTARÃT spielen oder gespielt haben, auch was zu erzählen haben beweisen sie auch im Booklet, welches ein kleines Manifest beinhaltet, in dem es um den Vergleich zwischen heutiger Rock/Hardcore-Musik und dem Kapitalismus, sowie den selbstauferlegten Klischees der Szene geht. Starkes Stück der jungen Österreicher, die im letzten Jahr noch eine Split mit WORLDS BETWEEN US raus hatten. Obwohl sie das Genre nicht revolutionieren, klingt es doch irgendwie erfrischend anders.
Kai