Stil (Spielzeit): Hardcore mit New- und Oldschoolelementen (32:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Horror Buisness (15.09.06)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.woofhc.com/
http://www.myspace.com/woofhc
Der Name WOOF erinnerte mich zuerst an ein Goa-Festival, aber weit gefehlt. Hier gibt es keine sphärischen Beats - hier wird geholzt.
Der Fünfer aus Paderborn ist bereits seit 1998 dabei und hat sich dem Hardcore verschrieben. Und mit „Pride, Passion, Memories“ legen sie hier 15 Songs in guten 30 Minuten vor- also ca. zwei Minuten pro Lied. Lustigerweise fällt eine einfache „Verschubladung“ der Musik etwas schwer, denn hier scheint eine Band sowohl auf New- als auch auf Oldschool zu stehen. In den schnellen Parts, in denen das Schlagzeug bis zu Schmerzgrenze durchtackert, scheint hier alles „Oldschool“ zu schreien. Auf der anderen Seite steht aber der Gitarrensound und viele groovige Parts – damit sind keine Breakdowns gemeint (außer eventuell bei „Shards“ und „Without You“).„Fading“ zum Beispiel trägt eine ganz schön dicke Hose und lädt zum Kopfnicken und dicken Pits ein. Aber auf der anderen Seite waren da eben diese ziemlich vielen Parts in denen das Schlagzeug an Oldschool-Edger erinnert.
Leider sagt mir der Gesang nicht ganz so unheimlich zu. Er ist zwar schön aggressiv and angepisst (was sich auch immer wieder in den Texten widerspiegelt), aber eben auch sehr hoch. Und auf dieses typische „Bellen“ stehe ich leider gar nicht – aber das werden Szenefans mit Sicherheit anders sehen. Bei „Paper World“ gibt es auch ein paar Groupshouts. Und durch die schöne Mischung der verschieden alten Schulen ergibt sich hier ein Gebräu, bei dem ich auch gerne über meine normalen Vorlieben beim Gesang hinwegsehen kann. Obwohl es nicht ganz meine Mucke ist, gefällt mir „Pride, Passion, Memories“ überraschenderweise ziemlich gut. Wenn die fünf Westfalen hier das Gaspedal nur komplett mit dem Bleifuß bedient hätten, wäre ich vermutlich irgendwann ausgestiegen. Aber dadurch, dass sie immer mal wieder kurz auf einem Rastplatz anhalten bzw. mal einen niedrigeren Gang einlegen, und ein paar Moshparts oder kurze (immer noch schnelle) Midtempoparts einfügen, bleibt die Platte spannend und druckvoll. Schöne und flüssige Mischung aus schnellem UftaUfta und Druck. Und den Akustikbonustrack hätte ich so auch nicht erwartet. Gut gemacht!