Stil (Spielzeit): Hardcore zwischen Old- und Newschool (35:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Major Threat (Ende 2008)
Bewertung: knappe 6 / 10 (vor allem Dank WOL)
Link: http://www.myspace.com/weonceloved http://www.myspace.com/winstonundgeorge
So eine Split ist ne schöne Sache: zum einen schließt man Blutsbruderschaft mit einer anderen Band und zum anderen stellt man sich auch dem Publikum der jeweils anderen Band vor. Und im Falle dieser Potsdamer / Herne-Kollaboration scheinen sich da auch wirkliche Freunde gefunden zu haben.
Den Anfang machen WINSTON & GEORGE die leider in meinen Ohren ziemlich nerven. Gar nicht wegen der Musik, sondern des Gesanges wegen. Extrem hoch und heiser keifend klingt das für mich nicht nach Hardcore, sondern nach TinkiWinki auf einer Helium-Crack-Mischung in der Mitte eines Wutanfalls. Sorry, aber das ist nahezu albern. Schade eigentlich, da die Musik ziemlich gut ist. Hier werden alte und neue Schule verbunden, der Metal konsequent raus gelassen und schön nach vorne geballert. Wie gesagt, die sechs Songs der Ruhrpöttler machen eigentlich Spaß, sind kurzweilig und nicht zu engstirnig gehalten. Wäre da nicht dieser grottenschlechte Gesang.
Bei WE ONCE LOVED klingt das alles zwar verwand, aber dennoch anders. Zum ersten ist die Musik etwas oldschooliger gehalten und erinnert eher an moderne Oldschool-Hardcore-Bands wie meinetwegen STORM & STRESS. Und zum anderen ist der Gesang dankenswerterweise wieder in Ordnung und gefällt richtig gut. Außerdem legen die Berliner sehr viel wert auf den Melodieaspekt ihrer Songs und erinnern so auch an eher punkbeeinflusste Hardcorebands wie STRIKE ANYWHERE etc. An manchen Stellen hätte das Ganze zwar gerne etwas fetter oder härter klingen dürfen, aber trotzdem machen die Songs ziemlichen Spaß. Für mich sind die Jungs damit auch der klare Gewinner dieser Split – wenn man denn unbedingt die Bands aneinander messen muss/will.