Stil (Spielzeit): Postcore (31:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Visible Noise / Plastic Head / Soulfood (26.09.08)
Bewertung: 8 / 10
Link: http://www.myspace.com/burndownromeuk
Auch wenn das die Römer eventuell nicht gerne hören: diese jungen Engländer sind auf einem ziemlich guten Weg!
Zwar ist Brandstiftung kein Kavaliersdelikt, aber sei´s drum. Denn „Devotion“ ist definitiv ein relativ eigenständiges Werk im ansonsten so oft zu konformistischen Hardcoresektor. Denn die Londoner verzichten beinahe auf wirkliche Verzerrer. Ich meine damit nicht nur die postcorelastigen cleanen Klimperparts, sondern auch die Momenten, wo sie richtig Gas geben. Da klingen die Gitarren beinahe unverzerrt und geben dem Album damit einen ganz eigenen, bodenständigen und ehrlichen Charme – dass muss man sich erstmal trauen in einer Zeit, in der jede zweite Hardcore-Band mit einer Beinahe-AS I LAY DYING-Produktion aufwatet. Dazu noch der große Hang zur Melodik, ohne in poppige Screamo-Gefilde abzudriften. Das hat schon was.
Allerdings wäre das alles vermutlich nur halb so viel wert, wenn da nicht der Gesang wäre: absolut roh und ungeschliffen, irgendwo zwischen angepisst Erzählen und Schreien. Sehr aufgekratzt und eben nicht „metal-böse“, aber auch nicht typisch für den Hardcorebereich. Bei anderen Bands hätte ich den Gesang eventuell nicht so gemocht, da er schon extrem heiser ist und sich nicht wirklich für etwas entscheiden kann. Aber bei BURN DOWN ROME funktioniert er unfassbar gut alles Kontrapunkt zu der ziemlich melodischen und eben nicht sonderlich verzerrten Musik.
Das wirklich geile an „Devotion“ ist die Offenheit, welche die Londoner vor sich her tragen. Hier scheint nichts geschönt zu sein – das Wort „Überproduziert“ wirkt wie ein Witz – und auch der Gesang liegt auf dem Silbertablett. Und mit ihrer starken Postcoreausrichtung und eben genau jener „Ehrlichkeit“ schaffen sie sich ihr eigenes Plätzchen und stechen somit aus der Schar der Konkurrenten heraus. Mutig, clever, atmosphärisch und mitreißend emotional!