Noanoc - Implosions And The Aftermath




Stil (Spielzeit): Screamo/Hardcore/Punk (67:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (Juli 2006)
Bewertung: 2-3/10
Link: http://www.noanoc.de/
http://www.myspace.com/noanoc
Und wieder Screamo/Hardcore/Punk aus deutschen Landen. Diesmal aus Thüringen. In der aktuellen Besetzung und dem aktuellen Sound bestehend seit Ende 2005. Allerdings ist das ganze noch etwas demo-mäßig.
Das gilt vor allem für den Sound. Die Drums sind ziemlich schwach und die Gitarren haben auch einen recht eigentümlichen Klang. Aber da die Jungs das alles in Eigenregie gemacht haben, will ich ihnen das nicht weiter vorwerfen. Was ich ihnen leider vorwerfen muss sind die Vocals. Während das Schreien schon ziemlich gut klappt, ist der cleane Gesang gerne mal schräpig bis schief. Dazu kommt auch, dass es wieder eine typische hohe Emostimme ist, wie ich sie langsam nicht mehr hören kann (aber da kann der junge Mann ja auch nichts für). Aber man sollte doch etwas mehr darauf achten, dass die intonierten Töne auch getroffen werden. So beißt sich zum Beispiel das ein oder andere „Ohoho“ im Hintergrund auch mal ganz schön mit der Hauptstimme. Daran können und müssen die Jungs aber auch noch arbeiten. Denn so wie das jetzt ist, verziehen sich bei mir ab und zu richtig die Gesichtszüge, wenn der Sänger mal wieder komplett daneben liegt.
Musikalisch wird hier alles Mögliche miteinander vermengt, was oft sehr gut gedacht, an manchen Stellen aber nicht ganz so passend ist. Hier folgen Metalriffs auf Punkrefrains und das ganze wird mit Groove, Schreien, Grunzen und Singen garniert. Neben Moshparts und heftigen Attacken also immer eine gute Portion Melodie. Und ab und zu geht man wirklich auch mal in ruhigere Gefilde und klingt beinahe „alternativ“. Soweit ja eigentlich ganz gut, wie einige der Songs durchaus beweisen, aber an manchen Stellen wirkt es doch noch ein wenig bemüht. So ein bisschen, als ob man das falsche Puzzleteil mit einem Hammer reinquetschen würde. Seltsamerweise gefallen mir oft die Punkanteile besser als die Hardcoreparts. Allerdings nervt der Gesang dann doch wieder recht schnell.
Die Gitarren beweisen immer wieder, dass sie über gute Ideen und Technik verfügen, aber der Gesamteindruck ist, trotz einiger guter Songs, für so ein überlaufenes Genre wie Screamo einfach noch zu schwach und an manchen Stellen sogar einfach schlecht - was meist vom Gesang kommt. Meiner Meinung liegen ihre Stärken vor allem in den Songs, die Punk an erster Stelle haben und dieses dann mit den anderen Zutaten garnieren. Um die anderen Seiten der Band besser ausleben zu können, müssten sie das Songwriting noch etwas runder hinbekommen. Und beim nächsten Release bitte vor allem am Sound und ganz besonders am Gesang arbeiten. Denn wenn man z.B. dreistimmig singt und alle drei Stimmen liegen knapp neben den anvisierten Tönen, klingt das ganz schön schräg.
Kai