Stil (Spielzeit): Positiver Hardcore/Punk/Emo (33:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Alveran / SPV (14.07.06)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.setyourgoals.net/
http://www.myspace.com/setyourgoals
Nach ihrer EP von vor ein paar Monaten legen SET YOUR GOALS jetzt mit einem Full-Length-Album nach. Und ja, es hält was die EP versprach.
Mehr eigentlich noch. Denn SYG gefallen mir auf Albumlänge wirklich richtig gut. Ihre Mischung aus PunkRock, positivem Hardcore und etwas Emo trifft irgendwie grade genau den richtigen Nerv bei mir. Obwohl die Mucke wirklich nichts Besonderes oder gar Innovatives ist, möchte ich in meinem Zimmer pogen und mitgröhlen. Grade der positive, fast schon etwas naive Aspekt an SYG (oder wie ein Freund von mir sagte: „Waren das nicht die 13jährigen auf dem Pressure-Festival?“) wissen zu gefallen. Sie erinnern dabei durchaus an CIV oder frühe SHELTER: die Harmonien sind sehr melodisch und das ganze klingt eher nach Dur als nach Moll. Die Songs sind großteils schnell, gehen gut nach vorne und haben den ein oder anderen Moshpart mit Gangvocals (Moshpart, nicht Breakdown), dem sich dann gerne ein klasse Chorus anschließt (z.B. „This Song Is DEFINITELY Not About A Girl“). Außerdem wird hier gesungen und nicht geschrieen. Ok, gegröhlt und ein kleines bisschen Schreien vielleicht – aber nicht als Selbstzweck (etwas gemeinere Shouts sind z.B. in „To Be Continued“).
SYG haben nur einen Gitarristen (was im Studio ja nicht besonders stören muss), dafür aber zwei Sänger. Und ich meine auch, dass die beiden noch etwas zugelegt haben, im Gegensatz zur EP. Einer der beiden klingt etwas nach LIFETIME, was zusammen mit einigen Intros (z.B. „Work In Progress“) oder Refrains („An Old Book Misread“) den gewissen Emo-Touch gibt. Aber nach „modernem“ Hardcore oder Emo klingt das hier wirklich nicht. Die Helden von SYG vermute ich da doch eher in den 80igern und 90igern. Das hier ist richtig klasse gelungener „Gute-Laune-Hardcore“, zu dem man an die Sonne und mitsingen möchte (z.B“ To Be Continued“ oder „We Do It For the Money, OBVIOUSLY!“).
Ich bin selbst überrascht, dass mir das so liegt, aber irgendwann kann man vermutlich auch einfach nichts mehr von „my-dark-dying-black-heart-funeral-bleeding-tot-und-trauer-tätärä“ hören. Ok, kann ich eigentlich wohl, aber SYG sind eine gern gesehene Abwechslung, wie sie sich gerne öfter in meinem CD-Player verlaufen dürfte. Schönes Teil! Und obwohl es nichts Neues ist – ist es endlich mal wieder was Anderes!