Stil (Spielzeit): Emo/Screamo (37:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Redfield Records / Cargo (02.06.06)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.fireintheattic.de/
http://www.myspace.com/fireintheattic
Hey, die neue FIRE IN THE ATTIC ist da! Schön, denn die fünf Bonner gehören neben DISTANCE IN EMBRACE und DAYS IN GRIEF wohl mit zu den bekanntesten und umtriebigsten Bands des deutschen Screamos.
Und mit ihrem Debütalbum „Crush/Rebuild“ haben sie 2005 ja schon für eine Menge Furore gesorgt. Auf ihrem neuen Album sollte nun sogar einiges noch besser werden. Ob das klappt? Zuerst fällt mir auf, dass die Band wieder diesen Sound hat, der mich 2005 schon so überzeugt hat. Da war dann dementsprechend wieder Martin Buchwalter an den Reglern. Im Vorfeld habe ich gelesen, dass bei „I`ll Beat You, City!“ neue Strukturen greifen sollten, dass man sich vom alten Strophe-Refrain-Schema verabschieden wollte. Nun ja, insgesamt gesehen sind die Songs wirklich des Öfteren etwas aufgelockert und halten sich nicht stoisch an oben genanntes Schema. Aber trotzdem ist das jetzt noch nichts überaus dramatisches, was sich dort im Songwriting getan hat. Gereift sind sie allerdings, das hört man ihnen durchaus an. Auch sind wirkliche Schreie nicht mehr so prägend für die Band. Dafür gibt es jetzt des Öfteren Gruppenshouts, die sich ziemlich gut machen (z.B. bei dem wirklich gut gelungenen Titelstück).
Leider steht im Infotext nichts Näheres darüber, aber soweit ich das verstehe ist „I`ll Beat You, City!“ ein Konzeptalbum. Ich mag zwar durchaus falsch liegen, aber hier scheint die Geschichte einer Entführung erzählt zu werden. Anscheinend ist der Protagonist der Songs so eine Art geisteskranker Stalker, der sein offenbar wahllos auserkorenes Opfer entführt und sich mit ihr vor der Polizei und der „Großstadt“ versteckt. Witziger weise scheint er genau das als seine Großtat und einen Beweis seiner „Liebe“ zu verstehen und sieht sich auch noch als Wohltäter seinem Opfer gegenüber. In diese Richtung passt auch das Artwork (mit Pappschuber), welches einen in Zusammenhang mit Musik und Texten in eine richtige „Filmstimmung“ versetzt.
Insgesamt gesehen, ist das hier eine Schöne Screamo-Platte, obwohl sich der „Scream-Anteil“ eher in Grenzen hält. Das Songwriting und die Instrumente bieten immer wieder schöne Ideen und die Refrains lassen sich gut mitsingen. Allerdings habe ich hier bei den ersten paar Durchgängen noch keine Übersong wie „Veritas“ gefunden, der mich auf ihrem Debüt absolut begeisterte. Allerdings kommen FITA auf ihrem zweiten Album einem eigenen Stil etwas näher und das sollte ja für jede Band ein Kompliment sein. Für mich sind FITA eine durchaus gute deutsche Screamoband, die sich nicht hinter ausländischen Kollegen verstecken braucht, die aber immer noch etwas Luft nach oben haben. Ich hoffe, sie können dieses Potenzial weiter ausbauen und sich noch mehr verbessern. Auf einem guten Weg sind sie ja bereits.