Stil (Spielzeit): Melodischer Hardcore (40:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce / Soulfood (06.02.09) Bewertung: 8,5 / 10
http://www.theblackoutargument.com/
Vor kurzem haben die Münchener ja noch eine EP kostenlos im Internet verteilt, mit der sie hoffentlich etwas Aufmerksamkeit erhaschen konnten. Denn „Remedies“ ist definitiv jedes offene Ohr Wert!
Ich gebe zwar offen zu, dass die instrumentale Seite gut aber nicht überragend ist, dafür schlägt mich aber der Gesang absolut in seinen Bann. Denn so viel Persönlichkeit habe ich selten bei einem Hardcore-Shouter in unseren Breitengraden gehört. Klar, klingt er schon ziemlich stark nach Nathan von BOYSETSFIRE, aber was soll`s, er wird sich ja dafür kaum die Stimmbänder umoperieren haben lassen und er klingt nun mal einfach so, wie er klingt…
Und auf „Remedies“ zeigt er wirklich Bandbreite, Können und dieses gewisse Etwas. Ich mag es vor allem, wenn man einem Sänger wirklich anhören kann, dass er sein Gefühl in die Stimme legt und so aus sich rausgeht – und damit meine ich nicht nur rumschreien. Herr Schmidt offenbart hier wirklich die Qualitäten, die einen richtigen Frontman ausmachen – zumindest was das Ohr betrifft. Es ist wirklich schön zu hören, wie jemand nicht einfach nur wie der Rest klingt und versucht, möglichst viele Facetten aus seinen Stimmbändern herauszuholen und eigenen Charakter zu zeigen – da ist auch der BSF-Vergleich egal.
Ich will allerdings auch nicht die Musik unterbewerten, die den Teppich für die Vocals stellen und wunderbar moderne Hardcore-Songs darstellen, die immer mal wieder etwas emotionaler werden. Zwar würde ich mir ein wenig mehr Abwechslungsreichtum und mehr Überraschungsmomente wünschen, aber vielleicht kommt das ja noch mal. So finden sich hier aber zumindest schon mal 14 Songs, die zwischen melodischem Hardcore, Mosh und rockigen Passagen pendeln. Zusammen mit der Stimme hat das Quintett auf jeden Fall ein ordentliches Standing, welches ihnen ihren eigenen Platz in der Hardcore-Gemeinschaft zwischen COMEBACK KID und BSF sichern sollte. Mir gefällt „Remedies“ jedenfalls mächtig gut!