Stil (Spielzeit): Post-Hardcore/Indie (48:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Rookie Records/Cargo (27.02.09)
Bewertung: 7 / 10 Punkten
Link: www.myspace.com/aliascaylon
Sehr an AT THE DRIVE-IN oder auch RUMBLE IN RHODOS erinnernd begegnen uns ALIAS CAYLON mit ihrem zweiten Longplayer "Follow The Feeder". Wer den Film "Black Sheep" gesehen hat, wird wohl auf Grund des Covers ein wenig ins Schmunzeln geraten, was der Musik auf dem zu besprechendem Pressstück allerdings keinen Abbruch tut. Fetter sowie melodischer Post-Hardcore mit einer dreckigen Indie-Note wird auf den zehn Songs geboten.
Sehr facettenreich und atmosphärisch klingen die jungen ALIAS CAYLON 2008, jeder Song strahlt in einem einzigartigen Licht. Der Opener "High Time" klingt zum Beispiel wie ein Mix aus AT THE DRIVE-IN und den DONOTS, der zweite Song dagegen erinnert an progressive Größen wie CIRCA SURVIVE oder THE SOUND OF ANIMALS FIGHTING, recht progressiv und atmosphärisch zugleich kommt das Songwriting daher, eher düster und regnerisch zieht sich die Stimmung durch einige Songs. Ab dem fünften Song dann hört man dann auch die Genreheroen von HOPESFALL aus dem Pool von Einflüssen heraus.
Positiv auffallend ist der Vocalist der Fraktion aus dem deutschen Norden, eine doch sehr prägnante Stimme legt sich jugendlich krächzend und zugleich stilvoll über die zehn Songs. Hier hätte wohl auch der Vocalist von THE MARS VOLTA am Taufbecken Pate stehen können.
"Follow The Feeder" bietet einen gelungenen Mix aus Post-Hardcore und energischem, neuerem Indie. AT THE DRIVE-IN und HOPESFALL sprechen hier aus den Mündern der Flensburger. Einige Songs versetzen den Hörer in derbe Partylaune, wie auf dem Opener oder dem siebten Track zum Beispiel, andere Songs dagegen bringen einen wieder runter und zerstören mit ihrer düsteren atmosphärischen, aber immer noch vorantreibenden, Stimmung jedes kurzweilige Partygefühl. Ausgewogen und sehr warm gemischt kommen die Songs daher, der Bass schnarrt stets aus den Boxen, das Schlagzeug ist durchweg treibend, die Gitarrenfraktion frickelt sich in typischer Post-Hardcore Manier, wie bei THE FALL OF TROY, die Seele aus dem Leib und erschafft durch atmosphärische Chords die richtige Stimmung, in welche sich dann gekonnt die prägnante Stimme des Sängers bettet. Das Songwriting ist öfter für eine Überraschung gut und wirkt nie uninspiriert. Wer auf genannte Vergleichskapellen steht, sollte "Follow The Feeder" von ALIAS CAYLON definitiv eine Chance geben.