Pro-Pain - Age Of Tyranny / The Tenth Crusade


Review


Stil (Spielzeit): Metal/Hardcore (39:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Raw Head Inc./Continental (30.03.07)
Bewertung: 6/10
Link: www.pro-pain.com

Ja Freunde, schon das zehnte Album aus dem Hause PRO-PAIN! Da darf man durchaus gratulieren, zumal die Band ein Konzept-Werk auf die Beine gestellt hat, das politischer denn je rüberkommt: Thematisch geht es um Bushs Krieg gegen den Terror und die deutliche Parallele zu den historischen Kreuzzügen, die bekanntlich ähnlich sinnlos bzw. um des „richtigen“ Glaubens Willen gekämpft wurden.

Musikalisch sind zwar keine großen Ermüdungserscheinungen bei den NY-Hardcore-Urgesteinen zu verspüren, aber auch dieses Mal bin ich nicht ganz so hingerissen: „Age Of Tyranny / The Tenth Crusade“ klingt zwar enorm straight, schippert aber unzweifelhaft im Fahrwasser des Vorgängers „Prophets Of Doom“. Das war eine gute Platte, bot aber vergleichsweise wenig Überraschungen und zeigte PRO-PAIN von ihrer bekannten Seite, erweitert um einige Gitarrenspielereien und Background-Chöre.

Genau so verhält es sich nun beim vorliegenden Album – hier ein Flamenco-Gitarren-Part (bei „Beyond The Pale“, feat. Matt Bizilia von ICARUS WITCH), dort eine überraschend klar gesungene Line („Live Free [Or Die Trying]“) oder eine kurze, feurige Soloeinlage mit Chorpassage („All For King George“). Doch all das sind leider nur Randerscheinungen, vereinzelt drapiert um die Riffattacken aus dem in die Jahre gekommenen PRO-PAIN`schen Setzbaukasten.
Was hat mich „Fistful Of Hate“ 2004 weggeblasen, ein so innovatives und mutiges Album, das PRO-PAIN damals vor dem Absaufen in ihren eigenen Klischees bewahrt hat. Diese Frische vermisse ich auf „Age Of Tyranny / The Tenth Crusade“, denn auch wenn die wütende Attitüde zur Thematik der Platte passt, so ist in punkto Ideenreichtum kaum Bewegung zu vermelden.
Am Ende bleibt für mich "nur" eine gute Platte, was angesichts des zehnjährigen Jubiläums schon ein klein wenig unbefriedigend ist, dem langjährigen Fan aber zum Kauf gereichen wird.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!