Stil (Spielzeit): Grind/Death/Core (37:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Garden Of Exile Records (09.10.06)
Bewertung: 7/10
Link: www.morser.de
www.myspace.com/moerser1995
Seit über 10 Jahren im deutschen Untergrund aktiv, hauen die Bremer MÖRSER uns dieser Tage ihr drittes Machwerk „Pure Scum" in die Fresse - und danach darf man denn auch erstmal sammeln gehen, bis die Zahnreihen wieder komplett sind. Eiei, was für ein Brett.
„Pure Scum" ist zweigeteilt: Die fünf Songs aus dem Kapitel namens „Pure" waren ursprünglich als Soundtrack für einen gleichnamigen Comic (Übertitel: Der Kosmopolit) geplant. - Ganz in Anlehnung an ihr mittlerweile vergriffenes Werk „Scum" von 2002, das ebenfalls als Untermalung jenes Comics entstanden ist und das erste Kapitel des Albums darstellt. Unglücklicherweise kam das aktuelle Comic-Projekt zu „Pure" wohl doch nicht zustande, sodass die Band sich entschloss, die neuen Songs plus die älteren Titel von „Scum" in remasterten Versionen auf eine CD zusammenzupacken. So kommen auch diejenigen auf ihre Kosten, die von „Scum" bisher nichts gehört haben. Das Artwork des Albums stammt übrigens von besagtem „Kosmopolit"- Comiczeicher Sascha Thau.
Kommen wir zur Musik, einem hässlichen Bastard aus überwiegend Grindcore, Death Metal und einer Schlagseite Metal- bzw. Hardcore, insbesondere im zweiten Teil. Mit anderen Worten: Geschrote vom Feinsten für diejenigen unter Euch, die es weitgehend kompromisslos mögen.
Mit ungemeiner Brutalität schießen die sieben Burschen aus allem um sich, was die zwei Bässe, zwei Gitarren und drei Sänger hergeben ... und das klingt ungefähr so, als würden alte BOLT THROWER mit MISERY INDEX jammen gehen. Derbes Gelöte auf die zwölf: Grunzen, Schreien, Kreischen, hin und wieder ein paar Slow Motion-Parts zwischen Blast-Gebolze, das Ganze kraftvoll produziert und technisch 1a umgesetzt.
Der ältere „Scum"-Part gefällt mir einen Tick besser, denn die Songs sind straighter und versprühen mehr oldschool-Charme als die Tracks für „Pure". Diese werden mit ihrem moderneren Sound mehr den Metalcore-Enthusiasten entgegen kommen, bieten aber mehr Abwechslung und arbeiten hin und wieder mit netten Samples. Im Grunde ergänzen sich die Songs beider Kapitel perfekt, denn die Grundidee ist bei beiden dieselbe: Knallhart in your face.
„Pure Scum" enthält als Zugabe noch einen Multi-Media-Teil mit einigen Ausschnitten aus den beiden Comics, einem kleinen Filmchen und einer Galerie. Für 10 Euro ist die Platte eine überaus fette Kur-Packung für jeden Extrem-Metaller, der ein malmendes Inferno frisch aus dem MÖRSER zu schätzen weiß.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!