Stil (Spielzeit): Metal/Hardcore (30:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Gods Child Music (28.09.05)
Bewertung: Ungestüm aber lohnend (7/10)
Link: www.jesusprojectcult.com
www.myspace.com/jesusprojectcult
Das Release-Date ist mit September 2005 angegeben, aber anscheinend rührt man erst jetzt ein wenig kräftiger die Werbetrommel. Sei's drum, gut dass „The Red Print" von JESUSPROJECT nun doch noch bei uns aufgeschlagen ist, denn die auf dem japanischen Label Gods Child Music erschienene Scheibe bietet gute Kost für Fans einer Mische aus Hardcore, hartem Screamo und Chaos Metal, Bands wie EVERY TIME I DIE und CONVERGE lassen grüßen.
Im Juli 2003 von Bassist Oliver Albert und Gitarrist Jean-Pierre Mottin (u.a. DEATH BEFORE DISCO) gegründet, fand man schnell zu einer technisch anspruchsvollen Spielweise, die trotz flächendeckender Hardcore-Elemente grundsätzlich eher im noisigen Metal- bzw. Math-Core angesiedelt ist. Die Belgier verstehen ihr Handwerk, riffen sich auf dem Debüt-Album gewaltig angepisst durchs Unterholz, schreien sich die Kehle wund und arrangieren zwischen den Songs nette kleine Filmsamples. Gesangstechnisch hätte ich etwas mehr Abwechslung bevorzugt, aber dafür klingt alles schön roh, laut und vertrackt. Unter Kopfhörern wirkt das Album noch zehnmal besser: herrlich groovig, sperrig-lärmend und auch textlich tiefgründig, obwohl die Lyrics ohne Jesus auskommen, was bei dem Bandnamen ja immerhin drin gewesen wäre.
Aufgrund dieses intensiven Erstlings und auch weil der Vierer bereits die Ehre hatte, die „Gods Child Tour 2005" mit ARKANGEL in Japan zu bestreiten, kann man JESUSPROJECT bereits jetzt durchaus zum hoffnungsvollen Nachwuchs im noch gemäßigten Math-Core bzw. metallenen Hardcore-Bereich zählen. „The Red Print" sollte jedenfalls bei Gelegenheit von Fans eingangs genannter Bands im Plattenladen angetestet werden.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!