Ha, diese Platte macht Spaß! Man kann sie lieben oder hassen. Ich kriege beides nicht wirklich hin und lasse mich deswegen einfach nur wunderbar unterhalten. Und dafür ist „Invictus" verdammte Scheiße noch mal (ich passe meinen Wortschatz etwas der Platte an!) sehr gut geeignet.
Der erste Song zeigt direkt, dass hier Dicke-Hose-NY-Hardcore angesagt ist. Trotzdem erinnert mich der Opener des Debüts der Hamburger erstmal an „Refined In The Fire" von WINDS OF PLAGUE – in einer etwas einfacheren, unmetallischen Variante. Aber danach geht alles klar in Richtung New York und mit solchen Zeilen wie „See, im a soldier straight from the gutter – i fuck your daughter, your wife and your mother" fühle ich mich direkt sehr „entertained". Auch im weiteren Verlauf des Albums macht die stark tattoowierte Band deutlich, dass sie nicht viele Freunde hat – außer natürlich in der eigenen Crew!
Man kann BROTHERS IN ARMS jetzt direkt links liegen lassen, wenn man etwas mehr Tiefgang erwartet. Aber dann könnte man eventuell ein doch ganz gut drückendes Brett verpassen. Denn in Sachen Produktion, Druck und Stimme machen die Nordlichter hier eigentlich alles richtig. Viele schnelle Passagen reißen ziemlich mit und Anfänger sind die Jungs auf ihren Instrumenten wohl auch nicht. Und so hat die Platte echt ordentlich Punch! Und Songs wie „Carry On" sind trotz pathetischer und klischeehafter Texte ziemliche Kracher.
BROTHERS IN ARMS werden keine Schönheitspreise mit dieser Musik gewinnen, aber sie klingen wie ihre Vorbilder und Originale (also wie die üblichen Verdächtigen zwischen MADBALL und TERROR). Und vor allem böse. Ob man ihnen das abnimmt und ob man den inhaltlichen Limbo tanzen möchte, muss jeder selbst entscheiden. Aber rein musikalisch gesehen reißen die Hamburger hier schon einige Bäume aus!