Geschrieben von Kai Samstag, 12 Januar 2013 17:50
Forever Young Viktoria - The Hardest Part Of Ending Is Starting Again
FOREVER YOUNG VIKTORIA wurden mir von den großartigen ERIC PONTI empfohlen und man kann nach ein paar Sekunden auch direkt sagen, warum: auch FYV machen sich über den Hardcore her und zaubern ihre eigene abgefahrene Version daraus. Sei es durch Chaos, Lärm oder diese fiese Stimme.
Auch der Sound der Gelsenkirchener erinnert mich ein wenig an die PONTIS: nicht over the top, nicht state-of-the art, sondern schmerzhaft ehrlich. Die Gitarre ist nicht zu verzerrt oder zu fett, sondern eckt lieber mit den schrägen Riffs an, als mit dicker Produktion. Und das zieht sich komplett durch „The Hardest Part Of Ending Is Starting Again" und erinnert mich auch wieder an Bands wie TRAKTOR und andere Truppen, die den Hardcore mit Lärm, Chaos, Technik und vielleicht sogar etwas punkigem Rock anreichern.
Natürlich bieten die Jungs hier keine einfache Kost, aber sie übertreiben es auch nie. Die meisten Songs liegen zwischen ein und zwei Minuten und lassen auch gerne mal ein klein wenig Melodie zu, um das Ganze nicht unverdaulich klingen zu lassen. So schaffen es FOREVER YOUNG VIKTORIA immer wieder, die Kurve zu kriegen und nicht im eigenen Krach unterzugehen. Der Titeltrack oder „Physical Wreck" sind da gute Beispiele, da sie die Melodie dem Chaos vorziehen und so ein 90er Jahre-Feeling in sich haben. Dagegen stehen dann kurze, einminütige Kracher, in denen sich die Band vor allem auskotzt.
Was mir bei FOREVER YOUNG VIKTORIA ab und zu noch fehlt, sind größere Songaufbauten und mehr Stellen, die sich im Ohr festkrallen. Ansonsten präsentiert sich diese D.I.Y. Band hier als ziemlicher Energielieferant. Wer gerne dissonanten Hardcore mit kreischender Stimme hört und auf einfach Akkorde verzichten kann, der sollte den Ruhrpöttlern auf jeden Fall mal eine Chance geben!