Und wieder eine neue Band auf Victory. Und auch wenn CONTINENTS ein gut beackertes Feld bestellen, machen sie sofort sehr positiv auf sich aufmerksam. Denn genau wie die ARCHITECTS stammen sie ebenfalls von dieser großen Insel nördlich von uns und verstehen ihr Handwerk!
Und das ist in dem Falle metallischer Hardcore mit viel Mosh und viel Technik, der eben an die ARCHITECTS der früheren Phase erinnert. Und so reihen sie sich auf ihrem Plattenlabel sehr gut neben den COUNTERPARTS (und etwas EMMURE) ein, die einen vergleichbaren Sound machen. Auch bei CONTINENTS gibt es cleanen Gesang, allerdings taucht er sehr selten auf und verkommt damit niemals zu einem Gimmik. Aber was die Band aus South Wales groß macht, sind die ab und zu auftauchenden grandiosen Momente (ob in der Melodik oder dem Chaos). An und für sich sind die Songs eben aus viel Mosh meets Riffing zusammengebastelt und dabei auch ziemlich tight und drückend. Was das angeht, sind die CONTINENTS zwar extrem aggressiv und gut, aber es sind vor allem die kleinen Momente, in denen sie auf einmal Atmosphäre oder riesige Melodien in ihre Songs lassen und damit ihr normales Vorgehensmuster aufbrechen.
Das kann mal ein ruhiger Moment sein oder ein Fußballstadion-Chor an Crewvocals über melodischen Harmonien. Das schöne auf „Idle Hands" ist die Unberechenbarkeit, mit der diese Parts auftauchen. So lassen einen die Waliser erstmal ein paar Songs warten, bis sie diese Seite von sich zeigen und auch danach wird so was nur als Highlight genutzt – zum Großteil gibt es hier nämlich auf die Fresse. Und das nicht zu knapp.
Die Produktion ist natürlich großartig und die Band mosht sich durch ziemlich fiese Brocken von Songs. Ziemlich böse, was die Herren da teilweise fabrizieren – aber immer auf der Hardcore-Seite des Metal/Hardcore-Gemisches. Natürlich geben auch CONTINENTS dem Genre nichts wirklich Neues, aber sie klingen extrem überzeugend.
Zwar verteile ich mit acht Punkten wirklich sehr großzügig, aber der Flow des Albums ist einfach mitreißend (trotz der teilweise sehr spastischen Riffs) und irgendwie ist die Wucht, mit der hier gearbeitet wird, mehr als beeindruckend. Beim nächsten Mal vielleicht noch ein paar Melodie- oder Atmo-Momente mehr (aber bitte ohne es auszureizen) und dann macht die Band ihrer Konkurrenz bereits einiges vor!