Tinta Leal - Take Control

Diese Bandbreite macht TINTA LEAL wirklich interessant und erinnert mich etwas an eine punkige Version von älteren SOZIEDAD ALKOHOLIKA. Zwar gehen die spanischen Lyrics unverstanden an mir vorbei, dafür ist die Stimme aber wunderbar rauchig und verständlich. Außerdem gefällt mir der Verzicht auf stumpfe Moshpart-Action. Zwar ist hier etwas NYHC am Start, aber eben noch in der punkigen Variante.

Das wirklich Tolle an TINTA LEAL ist der Gestank nach Jugendzentren, Anarchie-Shirts und Hunden im Publikum. Klar kann so was auch mal ziemlich assi wirken, aber im Falle dieser Band erinnert mich das an die Zeit, als ich Hardcore eben noch mit Politik und nicht mit Mode verbinden musste. Bis auf das ein oder andere Solo zeigt man hier zwar keine technischen Finessen, aber ehrlich gemeinten Hardcorepunk, der Dreck und nicht ProToolz am Stiefel hat (ist vermutlich nicht mal wahr, klingt aber gerade richtig).

Zwar hätte ich absolut nichts dagegen gehabt, wenn man die Geschwindigkeit noch etwas höher geschraubt hätte, aber bei TINTA LEAL überzeugt mich vor allem die Attitüde und die Abgrenzung von Trends – und natürlich die ziemlich geile Stimme. Vielleicht nicht unbedingt für vollkommene Oldschooler gedacht, aber ein knackiges Album mit viel Wind in den Segeln!