Length Of Time - Let The World With The Sun Go Down (EP) ^Tipp

Zwei der Songs kann man bereits von einer Split aus dem Jahre 2011 mit SANTA KLARA kennen, aber für mich ist hier jeder Song der Band um Michel Kirby von ARKANGEL neu – und stückweit echt aufregend. Denn genau wie ARKANGEL auch, haben LENGTH OF TIME schon so etwas wie einen eigenen Sound, wenn es um die Verschmelzung von Metal und Hardcore geht – wobei LOT eher auf der Metalseite der Sache gelandet sind. So höre ich vor allem Thrash und Death-Anleihen raus, die aber mit der ungezügelten Lust des Hardcores vorgetragen werden und auch den bestimmten Groove haben, ohne altbackene Moshparts zu spielen.

Der Gesang ist wunderbar passend für diese Musik und wesentlich schneller „zu ertragen" als bei ARKANGEL und wirkt großteils wunderbar aufgekratzt und eben sehr hardcorig (ab und zu darf sogar mal etwas Melodie darin vorkommen – ohne auch nur ansatzweise weicheirig dabei zu wirken). Aber das passt auch einfach gut zu der Geschwindigkeit, die LOT streckenweise auf ein SLAYER-Niveau bringt, was teilweise gar nicht mal ein so schlechter Vergleich ist.

Auch wenn LENGTH OF TIME technisch unter Metalcore laufen dürften, haben sie doch mit SLAYER mehr gemein als mit... sagen wir mal CALIBAN oder so. Überhaupt ist ihre Musik eher in den 90igern betankt worden und wenig durch den Hype der 2000der beeinflusst. Die Belgier klingen dreckig, absolut nicht geleckt und gemein: so wie die Verbindung von Metal und Hardcore eigentlich sein sollte. Hier scheint ein alter Hase dem Genre wieder neues Leben einzuhauchen. Es kommt nämlich nicht darauf an, die schnellsten Finger des Universums zu haben, sondern gute und dreckige Songs zu schreiben, die Atmosphäre haben und gewaltig sind. Kann ich spontan sogar mehr mit anfangen, als mit ARKANGEl! Überraschend, überrrumpelnd und aufregend!