NASTY? Sind das nicht die belgischen Beatdown-Heroen? Also Helden für all diejenigen, denen der normale Wahnsinn im Bollo-Moshpit noch nicht ausreicht? Ja, ich glaube schon. Ihr viertes Album ist jetzt meine erste Berührung mit dem Quartett und ich bin zwar beeindruckt von der Brutalität der Musik und der guten Aufmachung, aber gleichzeitig kann ich nicht wirklich erkennen, was diese Band in den Augen so vieler Leute so besonders macht.
Denn über die sechs Punkte komme ich auf keinen Fall hinaus. Zwar ist das Album schick präsentiert, hat wahnsinnig drückenden Sound (Pitchback-Studios!) und ist auch an und für sich mit den Interludes und Intros schön groß angelegt. Aber im Songwriting passiert nichts, was mich sonderlich aufhorchen lassen würde.
Doch vermutlich geht es hier auch gar nicht darum, dass die Riffings teilweise extrem ähnlich sind und die Songs oftmals um den Mosh herum gebaut wurden. Hier geht es um Menschen- und Welthass und wie der dann eben klingt. Und ja, da sind NASTY auch in der Tat ziemlich böse. Aber wenn sie mehr Experimente wie im Titeltrack (Gesangsmelodie vom EVERGREEN TERRACE-Sänger!) oder "Zero Tolerance" machen und nicht nur Moshpit-Futter raushauen würden, klänge „Love" (eigentlich ein geiler Name für so viel Hass auf Platte) mit Sicherheit interessanter.
Wer nicht genug vom moshenden Hardcore bekommen kann, etwas fiesen Metal darin mag und total auf langsame und tiefgezogene Breakdowns steht, wird mit NASTY mehr anfangen können als ich. Beatdown ist einfach nicht wirklich mein Fall. Aber guter Sound, schöner Albumaufbau und jede Menge Druck ziehen das Teil dann noch auf sechs Punkte und nach gut 20 Minuten ist es dann ja auch schon wieder vorbei...