Was für ein schrecklicher Name! Für eine Bande von Amis doch schon ungewöhnlich – oder ich komme nur nicht dahinter. Ihre Musik ist jedenfalls griffiger und packender als ihr Bandname und so passen ODDCZAR ziemlich gut in die Schiene der Wave-Bands und erinnern eben an PIANO BECOMES THE TEETH, TOUCHE AMORE oder z.B. BARROW ohne Gewimmer.
Die aus Charlotte stammenden Herren stehen irgendwo zwischen Screamo und atmosphärischem Hardcore, haben teilweise viel Hall auf den Gitarren, um damit Soundwände zu erzeugen, über die dann herzzerreißend geschrieen wird. Natürlich haben auch ODDCZAR das Problem, dass Facettenreichtum und stetig hoher Energiepegel nicht immer zusammen funktionieren, aber da die Platte grade mal 18 Minuten lang ist, fällt das nicht sonderlich ins Gewicht.
Auch ODDCZAR spielen mit den Gegensätzen von laut und leise, lassen dies aber nicht so konsequent in ihre Songs einfließen wie viele ihrer Mitstreiter – so hört man den „Sänger" zum Beispiel nicht leiden, sondern durchweg rumbrüllen. Bei Songs wie „One Word" oder „Russian Girls" wird das Ganze sogar relativ straight und die Band zeigt doch deutlich die Verankerung im Hardcore.
Das Quintett passt wunderbar zu vielen anderen modernen Hardcorebands, die Wert auf Atmosphäre legen und gerne diesen Schuss Verzweiflung in ihrer Musik haben. Durch die Gitarrenarbeit haben sie schon einen etwas eigenen Sound, können sich aber noch nicht aus der Fülle der Bands absetzen. Dennoch ist „One Word" ein ziemlich heftiges und mitreißendes Album!