Wenn AYS (früher AGAINST YOUR SOCIETY) ihre neue EP beginnen, klingen sie im Opener erstmal wie der kleine, behäbige aber stark gebaute Bruder der DEAD SWANS – vor allem, weil der Gesang so wunderbar aufgekratzt klingt. Die vier anderen Stücke zeigen die Beinahe-Mönchengladbacher aber tatsächlich etwas weniger eindringlich im Vergleich mit den Engländern.
Denn ihr Hardcore lässt zwar auch den Proll-Faktor links liegen, bleibt aber bis auf wenige Ausnahmen zumeist im sehr überschaubaren Midtempo. Dabei legen sie dann viel Wert auf klassische Akkordwechsel und klingen extrem „Hardcore", damit aber nicht immer sehr individuell. Ab und zu fragt man sich, ob das eine oder andere Riff nicht doch vielleicht zu sehr abgehangen ist und vielleicht schon ein paar Verschleißerscheinungen offenbart. Bei TERROR klingt so was dann doch noch spannender.
An und für sich sind AGAINST YOUR SOCIETY (gibt's bereits seit ca. 10 Jahren) schön straight nach vorne und relativ heavy, ohne zu metallisch zu werden. Wie gesagt: vor allem die Stimme kann einiges! Aber die Songs sind alle „nur" gut. Ich habe sie etwas spannender in Erinnerung. Denn auf „Suburban „Haze" finde ich zu wenige zwingende Momente, die mich wirklich mitreißen.
An und für sich war ich erst verleitet, mehr Punkte zu geben, weil der Flow und die Aggression der Platte wirklich geil sind, aber im Nachhinein kann ich kaum einen Song nennen, der wirklich heraus sticht. Definitiv eine gute Band, aber in meinen Augen gehen sie auf dieser EP zu sehr auf Nummer sicher, um die Punkte herauszuholen, die ich ihnen eigentlich gerne geben würde.