Anchors & Hearts - Based On True Stories

Zwar ist das Full Length Debüt von HEARTS & ANCHORS ganz klar im melodischen Hardcore anzusiedeln, aber ab und zu schaut der Punk auch mal rein und der Metalcore hat sich direkt mal ein eigenes Zimmer angemietet. Und so klingt der TINY-Y-SON-Nachfolger (grandiose Band!) genau nach einer fluffigen und melodischen Mischung aus den oben genannten Bands und ist damit – ja – „modern". Dazu gehört natürlich auch ein cleaner Gesang in den Refrains, der auch wesentlich weicher klingt als die geschrieenen Strophen und Moshparts.

Dennoch schaffen es ANCHORS & HEARTS (die vor ca. einem Jahr ihre erste EP herausbrachten) dabei nicht, seelenlos oder nach dem 1000sten Aufguss zu klingen. Ich gebe zu, ich hätte beinahe auf jeden einzelnen Moshpart auf dieser Platte verzichten können, dafür reißen sie alles mit ihrer Geschwindigkeit, dem Fluß der Songs und der Energie, die sie freisetzen, wieder heraus. Zwar sind die Songs gerne melodisch, aber an den richtigen Stellen werden die Norddeutschen dann auch mal wirklich böse, ohne aufgesetzt oder zu metallisch zu klingen. Druckvoll eben – wobei vor allem auch die geile Schreistimme eine wichtige Rolle spielt.

ANCHORS & HEARTS spielen modernen, melodischen Hardcore, der sich seine Riffs und Ideen aus allen möglichen Subgenres zusammenklaut und daraus eine sehr flüssige Kombination macht. Meinetwegen könnte man das Moshen reduzieren, aber ansonsten ist die Kombination von Geschrei, Gesang, Crewvocals und eben den Riffs aus allen Schulen des Hardcores mehr als schlüssig und macht wirklich, wirklich Spaß!