Counterparts - The Difference Between Hell And Home ^Tipp

Denn die Kanadier haben es hier auf ihrem mittlerweile dritten Album tatsächlich geschafft, noch eine Schüppe draufzulegen. Vorsicht, Plattitüde: sie sind härter, melodischer und vertrackter als zuvor. Am Anfang der Platte wird auch direkt klar gemacht, was die Jungs können und ich bekomme schon ein wenig Angst, die HCler könnten sich in der eigenen Aggression und dem eigenen Anspruch verheddern, denn ihre melodische NewSchool-Mosh-Maschinerie ist weder etwas für schwache Nerven noch etwas für einfache Gemüter. Denn „einfach" machen sie es ihren Hörern echt nicht, wenn man sich die Rhythmik und Komposition ansieht.

Aber erstens schaffen sie es, immer wieder eine melodische und zumeist (mit Hall versehene) atmosphärische Gitarre drüber zu schichten und zweitens streuen sie in vielen Songs immer wieder kleine Pausen ein, nehmen mal den Fuß vom Gaspedal und bieten kleine Inseln der Ruhe an, bevor der Sturm wieder losgeht. Und in diesem ganzen Hin und Her – welches seltsamerweise absolut rund klingt – schaffen sie es sogar, ihre moshigen Parts so zu gestallten, dass sie wirklich auf der musikalischen Ebene etwas zu den Songs hinzufügen und nicht nur wie ein Punkt auf der ToDo-Liste wirken. Habe ich in letzter Zeit wirklich sehr selten so gehört!

Außerdem weiß man bei COUNTERPARTS nie genau, was als nächstes kommt. OK, auch CP schaffen es nicht, jeden Song für sich stehen zu lassen, aber innerhalb der Songs ist eigentlich alles möglich: COMEBACK KID-Speed, ARCHITECTS-Technik, THRICE-Atmosphäre, die Wildheit von FALL CITY FALL und THE GHOST INSIDE-Mosh. Dazu noch ein weltklasse Sound und schon haben wir eines der absoluten Highlights von Victory für dieses Jahr. Meine Fresse!