Geschrieben von Manuel Montag, 17 März 2014 21:07
Dodsferd – The Parasitic Survival Of The Human Race
Und da sage noch einer, die Griechen wären nicht fleißig. Innerhalb von dreizehn Jahren Aktivität kommen die Südeuropäer von DODSFERD nun schon mit ihrer achten Studio-Scheibe um die Ecke. Wrath ist hier der Macher und von dem ruppigen Black Metal der Anfangstage hat man sich ein wenig entfernt.
„Breeding Chaos" – so heißt die Party, auf die die Leute gehen. Jemand dreht bald die Regler hoch und der Rock'N'Roll kann beginnen. Klassische Roll-Riffs treffen auf hohes Schreien und die ersten Körperzuckungen treten auf. Doch nach den ersten drei Minuten des Openers werden vermehrt Blastbeats ausgepackt und das schwarze Feeling nimmt zu. Während die Sechssaiter noch ihren dreckigen Charme versprühen, eskaliert der Song gegen Ende in Richtung Raserei.
Der folgende Siebenminüter (ja, die Songs sind alle so lang) deckt auch einige Ebenen ab, ohne den roten Faden zu verlieren. Vom Hardcore-Punk mit schwarzer Tinte verfallen die Griechen hier im weiteren Verlauf in ein trübes Drama, das weniger zum Tanzen einlädt.
Wer mit dem dritten Songtitel „Stupid Worthless Sheep" gemeint ist, lässt sich auch aus dem Albumnamen ableiten. Mit Gruppenshouts und jeder Menge Old-School-Riffs kommt wieder Schwung in die Sache, doch das Pendel zieht phasenweise auch langsamer seine Kreise.
Als Abschluss der halben Stunde gibt es ein cooles Cover der MISFITS – „We are 138" rockt prima.
Angepisst schreit sich Wrath durch seine Songs, die ab und zu in nordisch-kalte Gefilde abrutschen und selten einen ruhigen, düsteren Touch besitzen. Auch wenn der borstige Sound mit seinen Punk- und Rock'n'Roll-Anleihen zum Abrocken einlädt, fehlt etwas die nachhaltige Wirkung. Stellenweise wird skandinavische Schwarzmalerei eingebaut, doch hauptsächlich im Sinne der schwedischen PASSIV DÖDSHJÄLP die Sau rausgelassen. Die Platte könnte noch etwas mehr Pep vertragen, doch für ein Glas griechisches Bier reicht es allemal.
Manuel
"Größtenteils harmlos."