Yeah, wieder mal eine böse, stumpfe Hardcoreband, die mich dennoch begeistert. Und vor allem der angepisste Gesang macht richtig Laune. Mich erinnern DEAD MAN'S CHEST damit sofort an LIONHEART oder SCALPING SCREEN, die ich immer gerne kurz auflege, wenn ich mal meine Ohren freigepustet haben muss. Und dazu kommt noch, dass diese EP so ziemlich genau die richtige Länge hat, um ihre Energie zu behalten und nicht zu langweilen.
Denn die Londoner (gegründet 2006) haben hier grade mal fünf Songs am Start, bei denen dann sogar noch Freunde wie Jonny Plague (Winds Of Plague), Pelbu (Knuckledust), John Music (X Tyrant X), Matt Spencer (Hometown Hate) und Dwid Hellion (Integrity) mit dabei sind. In kurzer Zeit haben sie also viel vor. Und wie dieses Namedropping bereits klarmacht, geht es hier nicht um schöngeistigen Posthardcore, sondern um moshigen, mit metallischen Ansätzen bereicherten Straight-Edge Auf-Die-Fresse-Core.
Neben LIONHEART könnte man vom Gesang her auch durchaus an HATEBREED denken und wäre auch musikalisch gar nicht so weit entfernt, wenn man bedenkt, welche Abrissbirne DEAD MAN'S CHEST hier auf ihrem zweiten Release schwenken. Und damit hat BDHW schon wieder ein Pferd im Stall, welches vor Muskeln kaum laufen kann, aber dennoch eine gute Figur macht. So ist den Londonern auch keine Überraschung gelungen, aber eben eine EP, die mehr Druck im Kessel hat als viele ihrer Kollegen. Ich möchte da auf jeden Fall nicht im Pit stehen. Dann lieber im Wohnzimmer ausrasten!