Japanische Kampfhörspiele - Welt Ohne Werbung

Japanische Kampfhörspiele - Welt Ohne Werbung
    Grindcore / Hardcore / Metal

    Label: Unundeux
    VÖ: 16.05.14
    Bewertung:7/10

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Und wieder einmal hilft mir BYE, eine Kulturlücke zu schließen. Dieses Mal: JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE. Schon 1.000 Mal den Namen gelesen, aber eben noch nie etwas wirklich aufmerksam gehört. Irgendwie interessant, dass ich jetzt ein „Comeback-Album" bespreche. Denn eigentlich hatte die Band vor zwei oder drei Jahren das Handtuch geworfen. Aber „Welt Ohne Werbung" macht relativ laut und deutlich klar, dass es die Krefelder wieder gibt. Und ich muss mich da jetzt erstmal reinhören.

Denn ganz ohne sind JaKa in der Tat nicht. Vor allem die Vocals sind sehr gewöhnungsbedürftig – an und für sich kann ich so kurzes Bellen nicht sonderlich leiden. Dafür sind aber die Texte ziemlich gut und streckenweise böse witzig. Dann fällt mir auf, dass die Stücke teilweise ziemlich lang sind. Die einzigen Grindcorebands, mit denen ich bisher mal die Bühne geteilt habe, waren immer sehr schnell mit ihren Songs durch. Da sind bei JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE Songs zwischen zweieinhalb und fast vier Minuten nichts Außergewöhnliches.

Auch wenn mir die Vocals manchmal echt auf den Keks gehen und solche Spielereien wie „gedopte Sklaven" eigentlich ziemlich überflüssig sind, gefällt mir doch ihr Stilmix sehr. Eingebettet in einem ultrafetten Sound mischen sie Hardcore, Grindcore, Deathmetal, etwas Blackmetal und manchmal auch einiges an Melodien miteinander, grooven ziemlich stark und zeigen, was sie technisch können. Vor allem der Drummer darf alles an Technik zeigen, was man in diesen verschiedenen Genres erwarten dürfte. Und damit bleiben JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE immer abwechslungsreich – wenn sie auch vor allem durch den Sound sehr modern klingen.

Ich habe einige Zeit mit mir zwischen sechs und sieben Punkten gerungen, da „Welt ohne Werbung" trotz aller Stärken (und eigentlich mal gar nicht so wirklich vielen Grindbeats) doch manchmal ziemlich zerfahren rüberkommt. Denn nach einem echt guten und packenden Stück kann schon mal eine kleine, aber unnötige Spielerei kommen oder ein Hauptriff eher nach „Fingerübung" als nach „geil" klingen. Aber dafür geht das Album mit seinen 20 Stücken ja auch recht lang und darf dann ab und zu auch mal etwas einknicken.

Für mich eigentlich eine ganz gute Einführung in das Thema „JaKa". Spannend und wuchtig sind sie anno 2014 auf jeden Fall!