Impure Wilhelmina - Black Honey

Impure Wilhelmina - Black Honey
    düsterer Posthardcore

    Label: Hummus records
    VÖ: 14.02.14
    Bewertung:6/10

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Aus der Schweiz bekomme ich oftmals ein wenig abseitige Alben zugeschickt, ähnlich verhält es sich auch mit IMPURE WILHELMINA. Die Genfer spielen ein Form von recht bedrückendem Posthardcore, der viel Wert auf Atmosphäre legt und dabei nicht wirklich gute Laune verbreitet. Dafür aber eben auch nicht berechenbar oder auf den nächsten schnellen Hit aus ist.

Von der Stimmung und Atmosphäre her könnte man den Herren aus Genf ja schon beinahe ein wenig Blackmetal-Nähe nachsagen – auch wenn das nicht wirklich passt. Aber irgendwie klingt „Black Honey" bedrückend und zerbrechlich, und dennoch gewaltig. Die Songs sind oft sehr ausladend und voller Gitarrenwände, über dem sich der fragile Gesang ausbreitet. Mit dem kann das Album übrigens stehen und fallen: hoch und klar und teilweise etwas leidend wird es vor allem der Gesang sein, der IMPURE WILHELMINA bei den Hörern entweder einschlagen oder abwandern lässt. Und wenn man dann bedenkt, dass die meisten Songs hier locker über die Vier-Minuten-Grenze gehen, kann man sich schon vorstellen, dass einem der Gesang einiges abverlangen kann.

Und damit ist der Sound von IMPURE WILELMINA (bereits seit 1997 veröffentlichen sie übrigens Platten!) auch recht gut abgesteckt: düsterer, ausschweifender Postrock/Posthardcore, der opulent und erschlagend, beklemmend und mäandernd ist. Darüber dann noch diese Beinahe-THE SMITHS-Stimme und fertig ist ein intensives Album, welches mich aber immer wieder über den Gesang verliert. Zwar sehe ich das Potential, höre das Können raus und bin auch streckenweise immer wieder beeindruckt, wie greifbar sie die Atmosphäre hinbekommen – aber die Vocals können mir leider in den wenigsten Momenten etwas geben. Und so werden aus mächtigen Gitarrenwänden dann irgendwie doch manchmal nur Hintergrundbeschallungen, weil mir der Gesang keinen Zutritt in die Musik gewährt.

Damit ist „Black Honey" ein Album voller Aufs und Abs, die man sich allerdings schön selber erarbeiten sollte. Außerdem bleibt festzuhalten, dass IMPURE WILHELMINA vor allem nur nach sich selber klingen, was immens schwer ist. Checkt die Schweizer am besten selber aus. Wenn ihr mit dem Gesang klarkommt, gefällt diese Platte vermutlich um einiges mehr. Ich gebe „irgendwie sechs Punkte".
Kai