Ich habe von beiden Bands schon Platten besprochen und beide Bands spielen nach wie vor Hardcore, der sich eher an den 90ern oder noch früher orientiert. Außerdem kommen beide aus dem Saarland.
Wie erwartet, singen DAILY RIOT auf Deutsch und klingen damit so ein wenig in Richtung 47 MILLION DOLLAR oder meinetwegen auch EMPOWERMENT. Ok, bei "Bis Hierher" muss ich einfach auch SICK OF IT ALL als Einfluss nennen. Man hört also schon: es darf zwar gemosht werden, aber hier flirtet niemand mit Metalcore oder ähnlichem. Außerdem ist der Gesang verständlich und sehr kämpferisch. Und mit ihren drei Songs sind DAILY RIOT auch die etwas „stampfendere" Band, die im Pit für etwas mehr Schweiß sorgen könnte. Aber immer noch weit entfernt von "Stumpf ist Trumpf" – auch wenn bei „In Bar" schon ein bisschen die dicke Hose regiert.
SCARS COME CLEAN unterscheiden sich vor allem dadurch, dass sie auf Englisch singen und ein wenig punkiger und schneller klingen. Hier werden die Gitarrenriffs also weniger abgedämpft gespielt und eine zweite Gitarre sorgt für mehr Melodien und Harmonien. Damit klingt das Quintett schon ein wenig moderner, aber auch eher wie die punkigere Variante von Bands wie COMEBACK KID oder WITH HONOR („No Entry To Wonderland" erinnert mich ein wenig an die Münsteraner EMPTY VEINS). Durch den Gesang und die vielen Crewvoacals wird Hardcore hier sehr groß geschrieben.
Auch wenn SCARS COME CLEAN ihre Fühler sowohl in die 2000er als auch in die 80er ausstrecken, passen sie gut zu DAILY RIOT – wäre ja auch langweilig, wenn beide Bands die exakt gleiche HC-Formel aufkochen würden. Jeweils drei coole Songs, die zwar mal böse klingen können, sich aber von stumpfen Beatdown-Hauereien wohltuend absondern. Meiner Meinung nach eine sehr gelungene Split!