Stil (Spielzeit): Screamo, Hardcore (49:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce / Soulfood (08.05.09)
Bewertung 7 / 10
http://www.myspace.com/handtohand
HAND TO HAND scheinen eine Band zu sein, der man zu schnell Unrecht antun könnte. Im ersten Augenblick wirkt alles auf diesem zweiten Album der Floridianer wie durchschnittlicher Screamo - ist es aber nicht, es ist nämlich ziemlich guter Screamo (und aus irgendeinem Grund will sich das Wort „Posthardcore" auch immer wieder in mein Bewusstsein schleichen)!
Natürlich hört man hier deutlich, wie wichtig die cleanen Refrains sind und das UNDEROATH eben überall ihre Spuren hinterlassen haben, auf der anderen Seite packen die Herren ihre Songs so zu mit Riffs und Geschwindigkeit, dass sie trotz der üblichen Hooks nicht cheesey wirken. Und auch ihre offensichtlichen Fingerfertigkeiten werden nicht nur in der typischen (Metal-)Frickeleien verwendet, sondern passen sich dem sehr flüssigen Songwriting an und schaffen so ziemlich kompakte und dichte Songs, die dich immer genau dann wieder mitreißen, wenn du grade „Klischee" rufen willst.
Mit ihrem Wechsle zwischen Schreien und Singen und den melodischen Hardcoreeinflüssen, mit dem man vermutlich dem „Emo" entgehen will, erinnern sie mich an Bands wie PIERCE THE VEIL und OUR LAST NIGHT. Auf der anderen Seite könnten sie aber auch Fans von Originalen wie THURSDAY und Konsorten sein - natürlich alles aus eine 2009er Perspektive und mehr Hardcore als Atmosphäre- obwohl sie glücklicherweise keine Breakdown-Jagd veranstalten. Witzigerweise ist einer der besten und durchdachtesten (und auch längsten) Songs auf der Platte ihr letztes Stück - welches komplett instrumental bleibt. Aber anhand dieses Stückes kann man wunderbar erkennen, wie viel Mühe sie sich beim Arrangieren der Songs gegeben haben. Wie eingangs erwähnt: man sollte HAND TO HAND nicht zu schnell in eine bequeme Schublade stecken, das könnte eng werden. Denn sie sind definitiv besser, als vieles was so im durchschnittlichen Screamo-Sektor rumkeift.