Still Bleak - Not Dead Yet

Still Bleak - Not Dead Yet
    Punk / Hardcore / Screamo

    Label: District 763
    VÖ: 02.10.2013
    Bewertung:5/10

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Es gibt manchmal Platten, die einen direkt in eine bestimmte Zeit zurückversetzen. Und genau das passiert auch bei „Not Dead Yet": Ich muss automatisch an die Zeit kurz nach der Jahrtausendwende denken, als alle möglichen Drei-Akkorde-Punks (auch ich) begriffen hatten, dass man problemlos beim Metal und Hardcore klauen und alles miteinander verbinden kann. Dann werden eben Akkorde mit Riffings vermengt, die Gitarrenfraktion versucht sich an neuen Techniken, die sie noch nicht ganz gemeistert hat und die Vocals werden gesungen und geschrieen. An all dem haben sich STILL BLEAK orientiert und hier eine Platte abgeliefert, die mich nicht nur vom Songwriting, sondern auch vom Sound der Produktion her genau an diese Zeit erinnert. Nur eben leider nicht an die wirklich guten Bands des Genres.

So klingt die Band aus Ulm leider eher durchschnittlich – obwohl sie nichts großartig falsch macht. Aber die okayen Songs werden von einem relativ lustlosen Sound nicht grade nach vorne gebracht. Zwar haben sie oft schön schnelle Passagen, die Skatepunkherzen höher schlagen lassen, und verlassen sich nicht einfach auf die Macht des ausgelutschten Breakdowns, aber irgendwie wollen die Songs im Ganzen nicht so recht zünden. Vieles klingt auch noch etwas holperig – oder die Aufnahme spielt mir da einen Streich. Vor zehn Jahren wäre das alles noch weniger aufgefallen, aber die Qualität der Bands und der Aufnahmen ist halt gestiegen und da muss man dann einfach mehr bringen, wenn man sich vergleichen lässt.

Also zusammengefasst: STILL BLEAK machen Skatepunk mit Hardcore, Scremo, Emo etc., haben 'ne menge Songs dabei, die ganz in Ordnung sind, viele schöne schnelle Momente, Vocals, die auch ok sind – aber sie locken damit leider keine Katze hinter dem Ofen hervor. Und mit dem Aufnahmesound haben sie sich leider keinen Gefallen getan ...
Kai