STRUNG OUT waren relativ von Anfang an auf Fat Wreck Chords und haben damit den „Cali-Punk-Sound" seit Mitte der 90er mitgeprägt. Im Vergleich zu vielen ihrer Mitstreitern waren sie immer schon technischer, mehr Hardcore und streckenweise immer schon ein wenig auf Metal eingestellt (was die instrumentale Fraktion angeht). Erst Jahre später gehörte es dann irgendwann zum guten Ton für Punkbands, über eben jenen Tellerrand hinauszusehen. Und ich finde es klasse, dass diejenigen, die damit wesentlich früher angefangen haben, den jungen Bands immer noch eine ganze Menge vormachen.
So fasziniert mich bei den Amis nach wie vor, dass sie zwar Metal und Hardcore mit melodischem Punk mischen, aber in keiner Weise nach Screamo oder Metalcore klingen. Den Jungs eine andere Schublade als „STRUNG OUT" zuzuordnen, fällt da schon schwer. Und so schaffen sie es auch auf Album Nummer acht, ab der ersten Sekunde nach sich selbst und niemand anderem zu klingen. Und trotzdem werden sie nicht langweilig.
Natürlich bestehen die Songs aus einer immer relativ gleich bleibenden Menge aus Versatzstücken, aber ein Song wie „Rebellion Of The Snakes" knallt nun mal wesentlich heftiger, als ein eher poppiges Stück wie „Modern Drugs" oder ein Southern-Rock angehauchtes „The Animal And the Machine" ... oder ein Stück wie "Nowheresville", welches streckenweise schon stark an ihre Anfangstage erinnert.
Und so bekommt der geneigte Fan das, was er kennt und erwartet, aber für eine Punkband auf einem technisch so hohen Niveau, dass es halt nach wie vor grandios ist. Man freut sich eigentlich immer darauf, wenn die Gitarristen mal wieder einen vom Leder ziehen – obwohl das hier nie Selbstzweck, sondern gekonntes Songwriting ist. Durch den stets melodischen Gesang fühlt man sich gerne an Bands wie A WILHELM SCREAM erinnert, vor denen ich ja auch immer nur wieder den Hut ziehen kann.
Wieder einmal haben STRUNG OUT ein „Album-Album" und kein „Single-Album" rausgebracht. Soll heißen: Ich finde es schwer, hier einzelne Songs rauszuziehen, kann das Teil aber absolut gut am Stück hören. Hätte "Transmission.Alpha.Delta." Hits wie „Matchbook" etc. gehabt, hätte ich auch noch ganz locker einen Punkt draufgelegt. Aber auch so liefern STRUNG OUT hier wieder einmal einen Soundtrack für den Sommer ab.