Riwen - The Cold Tipp

Riwen - The Cold
    Hardcore

    Label: Indie Recordings
    VÖ: 28.08.2015
    Bewertung:9/10

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Nachdem mich RIWEN schon vor knapp einem Jahr mit ihrer kurzen EP "Riwen" völlig überraschen und begeistern konnten, legt die Band jetzt ihr Debüt nach. Das wurde "The Cold" getauft und die Musik macht dem Titel alle Ehre.

Hier regiert kalter, roher Hardcore. Ursprünglich galt RIWEN nur als ein kleines Nebenprojekt des CULT OF LUNA Hauptsongwriters Johannes Person, das er nutzen wollte, um etwas andere „Melodien“ ausleben zu können, die er bei seiner Hauptband nicht unterbringen kann. Seine Intentionen hinter RIWEN waren sehr simpel: Keine übertriebene Produktionen, keine langen Soundchecks und vor allem: keine Fünfzehn-Minuten-Songs. Er wollte es einfach und schnell – Hardcore, wie er zu Zeiten von JUDGE, ACME, DAMNATION AD, BATTERY oder auch INTEGRITY klang. Und was zunächst als Nebenprojekt unter Freunden begann, entwickelte sich nach einigen kleinen Auftritten und selbst investiertem Geld zu einem selbstlaufenden Hardcore-Monster, das jetzt mit "The Cold" seinen ersten Höhepunkt erlebt.

Und die zwölf Songs haben es in sich. Gleich "Crucifix" und "The Blackest Blood" rattern in richtig schöner Oldschool-Manier aus den Boxen. "Strife And Hate" und die folgende Nummer "Daymares" kommen dazu noch unglaublich crustig daher. Bei "Stalking A Wounded Wolf" wird es dann etwas ruhig, beziehungsweise eher schleppend. Und beim darauf folgenden "The Curlew" und dem abschließenden "Dödens Källa" kann man ganz klar erkennen, bei welcher Hauptband der Gitarrist aktiv ist. Gerade die Nummer "The Curlew" könnte man auch auf einem CULT OF LUNA Album finden. Der längste Song auf "The Cold" wäre auf einem COL Album allerdings nicht mehr als eine Art Lückenfüller. Die restlichen Nummern knallen durchgehend roh und schnell aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist.

Nach knapp 30 Minuten ist der Spaß auch schon wieder vorbei. RIWEN bescheren dem Hörer eine sehr nostalgische Reise in die Zeit crustigen, doomigen und punkigen Hardcores. Für jeden Oldschool-Hardcorler ist RIWENs "The Cold" definitiv ein Muss und alle anderen sollten zumindest einmal reinhören. Für mich hat die Scheibe einen unglaublichen Retro-Charme, sodass ich sie mir auf jeden Fall auf LP besorgen muss, um das noch zu unterstreichen.
Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF