City Light Thief - Shame EP

Denn hier fehlen mir irgendwie die Hits. Zwar finde ich es grundsätzlich cool, dass die Jungs aus der Nähe Kölns die EP live eingespielt haben, und man hört auch einen tollen Bandsound. Und das, obwohl die starke Dynamik der Songs mit Sicherheit nicht immer ganz einfach einzufangen war. Hier treffen Melodien auf Geschrei, Indie auf Posthardcore und Groupshouts auf wackeligen Gesang. Und das ist auch ein Problem auf dieser Platte für mich: Klar war der cleane Gesang bei CITY LIGHT THIEF immer schon „speziell“, aber hier finden sich ein paar Stellen, an denen es wirklich ein wenig an meine Grenzen geht („Wild Truth“). Dann lieber mehr Geschrei.

Und irgendwie scheint sich ihr Genie hier immer nur anzudeuten. Zwar schaffen sie es wieder wunderbar, Atmosphäre zu erschaffen, Druck aufzubauen, anders zu klingen als andere Bands – aber irgendwie schälen sich dieses Mal keinerlei Hits für mich heraus. Vielleicht klingen CITY LIGHT THIEF hier sogar ein bisschen kompakter als sonst – vielleicht ist das der Teil, der mir fehlt. Auch das unkonventionelle Songwriting, welches mich normalerweise begeistert, lässt noch ein wenig die Highlights vermissen. Zwar schätze ich, dass die vier Songs live gut rüberkommen werden und mich wieder einmal begeistern können – aber von Platte her gesehen, erwarte ich ein wenig mehr von den  sechs Jungs. Aber wer weiß, vielleicht braucht „Shame“ einfach noch mehr Durchläufe, um sich in den bis zu Fünfeinhalb-Minuten-Songs wirklich zurechtzufinden. So ist die Platte jetzt leider ein wenig an mir vorbeigelaufen.