Hört man den Bandnamen, könnte man an eine Deathmetal-Band denken. Sieht man jedoch das Coverartwork, denkt man eher an Southern Sludge Metal. Beide Ersteindrücke liegen jedoch meilenweit daneben, denn DESOLATED spielen lupenreinen Hardcore. Englischen, rotzigen Hardcore.
Der Vierer von der Insel versucht auf seinem Album ‚The End‘ den crossoverigen Hardcore-Charme der 90er in das Hier und Jetzt zu transportieren und fügt dem alten Geist eine gehörige Portion modernes Hardcore-Geboller bei. Wenn man das noch abstrakter beschreiben möchte, könnte (die Betonung liegt auf könnte und abstrakter) man meinen, ‚The End‘ ist eine Kooperation von alten BIOHAZARD und räudigen HATEBREED. Klingt bis hierhin sehr fett, wirkt aber irgendwie langweilig und teilweise ideenlos.
Keine Frage, das Album hat ordentlich Bums. Die zehn Songs bestechen durch extrem stringenten Groove und befinden sich durchgehend irgendwo im Midtempobereich, der gelegentlich durch fiese Breakdowns aufgewühlt wird. Allerdings sind eingängige Hooks gar nicht zu finden. Dann kommen noch zwei lahme Instrumentalstücke, die knapp vier Minuten der Spielzeit vergeuden. Was bei einer Gesamtdauer von knapp 25 Minuten schon sehr enttäuschend ist.
Das Können der Musiker will ich keineswegs in Frage stellen, denn sowohl rhythmisch als auch technisch liefert das britische Quartett ordentliches Material ab. Allerdings fehlt es den Songs an Seele. Auch textlich haben die Songs Potenzial. Denn das Album beschäftigt sich inhaltlich mit den Schwierigkeiten, Problemen und Nebenwirkungen, die durch mentale Krankheiten hervorgerufen werden können.
Das hilft leider dennoch nicht, die Scheibe vom 08/15-Geboller abzuheben. Schade eigentlich, denn die Band könnte mit nur wenigen Korrekturen ordentliches Material abliefern. Positiv ist noch hinzuzufügen, dass DESOLATED auf „The End“ nichts Prolliges ausstrahlen.
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF