Früher fand ich Live-Platten immer ziemlich cool. Aber irgendwie hat das abgenommen. Zu oft konnten Platten die Stimmung nicht wirklich gut vermitteln. Und wie wird das dann wohl bei ALEXISONFIRE sein? Vor allem, wo es sich doch um ihre Abschiedsshow handelt (aufgenommen Dezember 2012). Ich möchte mal sagen: na, so mittel ...
Auch wenn ich damals nicht in Ontario war, gehe ich davon aus, dass die letzte Show einer so einflussreichen und streckenweise erfolgreichen Band wie ALEXISONFIRE eine ziemliche Sache gewesen sein muss. Die Kanadier haben damit nicht nur ihre Tour, sondern auch die Band beendet und hier ein letztes Mal ihre Songs einem begeisterten Publikum vorgespielt. Und ja, das bekommt man auch mit. Es wird von der Bühne aus thematisiert und das Publikum ist streckenweise frenetisch. Aber Hauptaugenmerk bei Live-Platten: Hält der Sound, was die Erwartungen hergeben? Ich möchte Tina aus „Bob's Burgers“ zitieren: „Mmäähhhhhh....“
Dass der Gesang – vor allem der hohe, klare von Mr. CITY AND COLOUR Dallas Green – öfter mal etwas daneben liegt, war irgendwie klar. Aber auch der Bass eiert soundtechnisch manchmal ein wenig herum und die Drums sind immer genau an den Stellen, an denen man sich auf sie freut, etwas zu leise. Und so geht der Druck dieser extrem dynamischen Posthardcoreband leider etwas verloren.
Die Gesänge sind zu deutlich im Vordergrund und der Druck vom Schlagzeug fehlt. Natürlich werden jede Menge Hits zum Besten gegeben und das Set hört dann mit dem übermächtigen „Happiness By The Kilowatt“ auf (und vor allem da schmerzt der lasche Drumsound sehr!). Und ja, das Publikum ist streckenweise stimmgewaltig und textsicher. Aber ich vermute, mit einer DVD hätte man das besser einfangen können.
Obwohl es das Ende einer Tour ist, sind die Jungs noch ziemlich gut drauf und die Stimmen geben mehr her, als man befürchten könnte. Dennoch haut mich das Livealbum von ALEXISONFIRE weniger um, als ich es erwartet hätte (selbst wenn es mir gefällt) – da ich die Band damals sehr abgefeiert habe. Nun denn – zumindest hat man hier so etwas wie eine Best Of der Band vor sich. Aber an ihre regulären Veröffentlichungen kommt es eben nicht heran.
1. Young Cardinals
2. Boiled Frogs
3. Heading For The Sun
4. .44 Calibre Love Letter
5. Drunks, Lovers, Sinners And Saints
6. No Transitory
7. Crisis
8. Rough Hands
9. Charlie Sheen Vs. Henry Rollins
10. Born and Raised
11. Waterwings
12. You Burn First
13. We Are The Sound
14. Keep It On Wax
15. Accept Crime
16. Mailbox Arson
17. Get Fighted
18. Old Crows
19. The Northern
20. Dogs Blood
21. Accidents
22. Pulmonary Archery
23. This Could Be Anywhere In The World
24. Happiness By The Kilowatt