Stil (Spielzeit): DoomNoise/SludgeCore (45:24)
Label/Vertrieb (VÖ): Riptide Recordings/Cargo (November 2005)
Bewertung: Intensiv! (9/10)
Link: www.tephra.de
Mit Tephra gibt es nun auch eine deutsche Nachwuchshoffnung, die den bekannteren amerikanischen Doom-, Noise- und Sludge-Core-Heroen das Wasser reichen kann: Was auf dem selbstbetitelten Debüt zu hören ist, klingt wirklich nicht schlechter als die aktuellen Outputs von Bands wie Burst oder The Ocean, und auch Neurosis und Isis stehen Pate für den Sound der vier Freunde aus Braunschweig.
Seit Anfang 2004 gibt es die Band, die bereits im Dezember desselben Jahres sechs Songs im Studio aufzeichnete, um sie im Frühjahr auf Vinyl unter's Volk zu bringen. Das Teil war in kürzester Zeit ausverkauft, zumal man sich als Vorband von Bands wie Cult Of Luna, Daughters, Malkovich und Burst schnell Fans erspielte. Jetzt gibt es die Platte in CD-Form, und was soll ich sagen, sie klingt einfach genial.
Tephra arbeiten nicht mit der Noise-Chaos-Kelle sondern gießen ihre melancholisch-hypnotischen Gitarrenwände in etwas eingängigere Formen. Die Songs bilden einen steten Fluss, der die Spannung zu keiner Minute lockert und sich auf die beiden Gitarren stützt, die abwechselnd in eruptiver Mastodon-Art abriffen oder sich gegenseitig umgarnen, stets aggressiv und unheilvoll im Unterton. Mit Gesang hält man sich zurück, und wenn denn einmal geschrieen wird, so klingt dies stets verzweifelt und recht brachial.
„Tephra" bezeichnet im griechischen den Staub, der sich nach einem Vulkanausbruch vom Himmel herabsenkt. Einen passenderen Namen für diese Art emotionaler Musik aus eruptiver Dissonanz und gefühlvoller Härte hätte die Band kaum finden können. Ein mehr als starkes Debüt.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!