Denn auf „Modern Earth“ gibt es nicht immer einfach nur die Keule. In vielen Songs steht eben diese sogar eher im Hintergrund. Hier sind sehr viele cleane Gitarren zu hören, die vor allem eines sollen: Atmosphäre erzeugen. Und das schaffen sie auch. Von den Harmonien her ist das hier alles relativ simpel. Aber zum Glück ist das nicht einfach nach der Holzhammer-Methode gelöst.
Denn auch wenn der Gesang Richtung heiseres (aber gut verständliches) Geschrei geht, zeigen LANDSCAPES hier vor allem ein Gespür für Melodien im Midtempobereich. Gerne auch mal richtig schleppend. Und wenn man schon so aufgeräumte Musik macht, kann man das auch kompromisslos gestalten und die Gitarren an vielen Stellen clean halten. Und ja, viele der Songs wären an und für sich eher durchschnittlich, wenn man sie einfach runterbrettern würde. Aber das Brettern passiert hier eben nur als Steigerung. Vielleicht kann man sie da so ein wenig in der Richtung von Bands wie neueren MORE THAN LIFE oder den leiseren Momenten von DEFEATER sehen – eben nur noch ruhiger und noch poppiger.
Aber genau da stehen LANDSCAPES ziemlich gut. Sie lassen den Songs viel Zeit zum Atmen und Wachsen und scheuen sich nicht davor, die Handbremse einfach mal angezogen zu lassen. Durch die luftigen Arrangements macht das auch absolut Sinn. Hier hat man nicht versucht, möglichst viel hineinzupacken, sondern die Atmosphäre der Songs für sich sprechen lassen zu lassen und alles eher zu reduzieren. In meinen Ohren ist das voll aufgegangen. Man darf hier nur kein großes Gebolze erwarten.