Further Seems Forever - Hide Nothing

Review


Stil (Spielzeit): Emo-Rock (29:59)
Label/Vertrieb (VÖ): EMI (23.05.05)
Bewertung: Reif und gefühlvoll (8/10)
Link: www.furtherseemsforever.com
Ich mag dieses Wort im Zusammenhang mit Musik nicht besonders, doch kann ich es kaum anders beschreiben: Further Seems Forever klingen erwachsen. Und dieses Mal ist es nicht bloß ein anderes Wort für langweilig, auch wenn man den Eindruck bei der ersten, eher nebenher passierenden Komplettumdrehung von „Hide Nothing" (in den USA bereits September 2004 erschienen) vielleicht haben kann.

Zum einen knallen die Songs nicht mehr so stark wie auf dem mit Hits gespickten Vorgänger „How To Start A Fire", was vor allem an der etwas glatteren, zurückhaltenderen Gitarrenarbeit und dem insgesamt sehr homogenen Sound liegt. Zum anderen steht mit Neuzugang Jon Bunch (Ex Sense Field), der Jason Gleason abgelöst hat und nunmehr Sänger drei ist (Chris Carabba bestritt das Debut), jemand am Mikro, der nicht mehr schreit - auch nicht zwischendurch - sondern durchgängig singt.

„Hide Nothing" fängt, hält man den Vorgänger dagegen, ein wenig schwachbrüstig an, wird jedoch gegen Ende immer stärker, emotionaler und mitreißender. Spätestens beim dritten Durchlauf erblüht die gesamte Schönheit dieses Albums, das dann doch seine Hits beinhaltet und dessen christliche Texte Zuversicht und Trost spenden.

Mit jeder weiteren Umdrehung wird dieses nur dreißig Minuten lange Drittwerk für mich wertvoller. Further Seems Forever spielen hier nach wie vor alles andere als 0815-Emo und bewegen sich ein Stück weit weg von einem Genre, dem letztlich nicht mehr allzuviel Neues hinzuzufügen ist. Für meinen Geschmack genau die richtige Entscheidung, die konservative Fans wohl etwas kritischer sehen werden, aus der jedoch eine reife, wunderbar atmosphärische und gefühlvolle Platte entwachsen ist.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!