Handgemacht und an alles gedacht
SHORELINE legen in 13:19 Minuten ziemlich viel vor. Dabei nötigt einem das Quartett fragwürdige Komplimente ab, die allesamt positiv auszulegen sind: Gar nicht schlecht für eine deutsche Band und gut aufgepasst bei den Vorbildern. SHORELINE sind äußerst wendig und halten ihren ausgewogenen Wechsel zwischen Trab und Galopp stets unter Kontrolle. Mit warmen Gitarren gießen die Münsteraner die vier Kompositionen aus, und als ob das noch nicht genug wäre, schließen sich Hansol, Julius und Tobi zum alles abdeckenden Gesangstrio zusammen.
"Recovery (feat. Tobias Pelz)" hoppelt nach vorne und sticht durch polyrhythmische Stopps besonders hervor. Grundsätzlich ist es äußerst bemerkenswert, wie viel SHORELINE auf "You Used To Be A Safe Place" unterbringen konnten. Wirklich spannend, was dann erst auf Albumlänge passieren könnte. SHORELINE klingen Club-tauglich und wecken sofort die Idee, dass da noch viel mehr drin sein könnte.
Auf die vorliegende EP passt keine Note mehr, sie enthält aber auch keine Note und keinen Wechsel zu viel. Der erdige und dichte Sound rundet den guten Eindruck ab. "You will get sick of me, I know that's for sure. You will get sick of me, it's just a matter of time" singen SHORLINES im abschließenden Song "Silent Friend". Hm, da bin ich mir nicht so sicher.
Tracks:
1. Sad Kids To The Front
2. Recovery (feat. Tobias Pelz)
3. Breakfast (at 5. p.m.)
4. Silent Friend