Narcissus - Crave And Collapse

Review


 
Narcissus aus Cleveland/Ohio sind nicht neu in der Musiklandschaft, auch wenn mir von ihnen vormals nichts zu Ohren gekommen ist. Mit „Crave And Collapse", ihrem Debüt auf Century Media, bringen sie ihr mittlerweile drittes Full-Length heraus.
Ich kann mich nicht erinnern, eine derartige Mischung aus Emo, Prog-Rock und Hardcore schon mal gehört zu haben. Die Stile sind stark vermischt, einige Songs besitzen sogar etwas Poppiges. Die Platte als Gesamtheit und sogar einzelne Songs wirken auf mich wie ein verschlungener Gartenweg, an dessen Rändern die unterschiedlichsten Blumen wachsen. - Von oben betrachtet ergibt sich ein wundervoll buntes Bild, doch mittendrin muss man sich erst einmal zurechtfinden und weiß kaum, wohin man zuerst blicken soll. Oder anders ausgedrückt: „Crave And Collapse" ist ein intensives Hörerlebnis, das aufgrund seiner vielen Schattierungen in keine Schublade einzuordnen ist. Die Vertracktheit erinnert mich stellenweise an Tool, denn die Songs sind ähnlich melancholisch und ausgeklügelt. Sie entspinnen sich zumeist um einen weichen Kern und ufern später aus, entweder in härtere, hardcorelastige Gefilde oder betont gefühlvolle Passagen.
Eine Schwachstelle dieses ansonsten sehr positiv zu bewertenden Albums ist an einigen wenigen Stellen der cleane Gesang. Zumindest habe ich den Eindruck, dass dieser manchmal nicht 100prozentig punktgenau landet und hier und da ein wenig dünn klingt. Doch überzeugt Euch am besten selbst von den Qualitäten dieser Band und legt Euch dieses feine Stück Musik zu.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!