Tiefschwarzer Hardcore aus Dänemark
Allerdings ist auf "Swept In Black" von LIFESICK nicht wirklich Hardcore mit Rhythmusbetonung zu erwarten, stattdessen hat das Werk starke Metalschlagseite und nährt sich in erster Linie von beklemmender Düsternis und Dystopie. Die fiesen Feedbacks zwischen den einzelnen Songs sorgen dafür, dass die Hörer angenehm aufgekratzt und aufmerksam bleiben – immer auf der Hut vor dem nächsten Riff, immer in Habachtstellung. Selbst das kurze Antäuschen von Harmonie mit der Cleangitarre im Intro von "Suicide Spell" lässt nur kurz Luft zum Verschnaufen. Knüppelknecht Jeppe Løwe Hansen leistet wirklich ganze Arbeit und Sänger Simon Shosan wütet so verbindlich, dass man meint, seinen Atem am Ohr zu spüren.
Ein Album wie ein Faustkampf
LIFESICK haben den Groove fest im Griff, stoßen den Hörer in eine fensterlose Kammer und erzeugen mithilfe von messerscharfen Riffs und dynamischen Takten eine packende, klaustrophobische Atmosphäre. Besonders grindig wird es, wenn die Band das Tempo drosselt – don't call it beatdown! –, dann scheint sich urplötzlich aus dem Nichts eine unüberwindbare Soundmauer zu erheben. Wählen Sie jetzt: Bangen oder Ausdruckstanz?
Besinnliche Weihnachten mit LIFESICK
Trotz oder gerade wegen aller Bärbeißigkeit – die auch Spuren von Grindcore enthält – hat "Swept In Black" von LIFESICK eine kathartische Wirkung. Die Band steckt ihr Spektrum relativ knapp ab, schafft es aber auch ohne große Experimente, den Hörer bei (der Brech-) Stange zu halten. Gewaltmarketing im besten Sinne. Es findet sich kein wirklicher Hit und auch kein Ohrwurm auf dem Album und die Langzeitwirkung konnte selbstredend auch nicht getestet werden. Wer aber für die Weihnachtsfeiertage noch auf der Suche nach dem bösen, betrunkenen Bruder von Besinnlichkeit und Harmonie ist ... LIFESICK sind für euch da.