DrDoom / Collision - Split


Review


Stil (Spielzeit): Grindcore (21:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Scrotum Jus Records & Everyday Hate Records (01.05.08)
Bewertung: 8 / 10
Link: http://www.myspace.com/drdoomgrind
http://www.myspace.com/collisiongrind
Es waren einmal zwei Grindcore-Bands, die taten sich eines Tages zusammen um eine Split-LP aufzunehmen und damit ihrer Liebe und Leidenschaft und vorallem ihrem Wahnsinn zu frönen. In der Tat handelt es sich bei diesen beiden Kapellen um niemand geringeren als die Holländer DRDOOM und COLLISION, die 2008 eine Split-CD mit elf grandiosen Tracks ins Rennen schicken. 

Musikalisch handelt es sich bei der vorliegenden Split mal wieder um Brainfuck at it's finest. Die erste Hälfte eröffnen die Jungs von DRDOOM und machen bereits mit dem ersten Track "Enter" ihrem Namen alle Ehre, indem sie ganz genre-untypisch das Feuer mit einem doomigen Downtempo-Intro eröffnen, welches die Erwartung und Vorfreude auf zwei der hervorragendsten Bands der Grind-Szene bis ins Unermessliche treibt. Ab dem zweiten Track randalieren die Holländer dann wieder in gewohnter Up-Tempo Grind-Manier und lassen alles in Schutt und Asche zurück. DRDOOM spielen im Gegensatz zu den experimentierfreudigen COLLISION straighten Grind, der zum Zähne einschlagen gemacht ist und stets vorwärts treibt. Drei-Akkord-Riffs, Blastbeats und hohles Geschrei sind hier der Stoff, aus dem Träume gemacht sind. Ab dem sechsten Song übernehmen dann die almighty COLLISION das Ruder. Sie zeigen in sechs Songs die Kehrseite des Grind, die fünf Jungs machen anscheinend gern Ausflüge in abgeranzte Punk-Clubs oder dreckige Crust-Absteigen, eben das passende Gegenstück zu ihren eher straighten Landsmännern von DRDOOM. Das Bonbon bei COLLISION stellen zweierlei Vocalisten dar, die sich wunderbar ergänzen, jedoch auch unterschiedlicher nicht sein könnten. Hardcore-Shoutings und versoffenes Crust-Geschrei geben sich hier die Hand. Wo die Jungs von DRDOOM überwiegend nur in Grindbereichen prügelten, gibt es bei COLLISION einen dezenten Mix aus Party-Punk, Crust, Hardcore und High-Tempo-Grind und ab und an bleibt hier auch mal Zeit für ein Knoppers, da die fünf Holländer stellenweise, wenn auch nicht allzu oft, Lust auf ein wenig Groove-Metal haben. 

Die Split-LP der beiden Niederländer Bands ist insgesamt sehr kurzweilig. Alle Songs, entweder um die Ein- oder Zwei-Minute-Grenze kreisend, strotzen nur so vor Energie und machen erfreulicherweise schon nach Abklingen des letzten Songs Lust auf ein erneutes Einlegen der Scheibe. Für eine Kollabo hätten sich die beiden Bands keinen besseren Gegenspieler aussuchen können, hier treffen extreme Gegensätze innerhalb eines Genres aufeinander, Grindcore trifft auf Metal, Crust und Hardcore, alles ohne jedwede Langamtigkeit und man merkt, dass die Jungs (vorallem COLLISION) einfach wahnsinnig Spaß an ihrer Musik haben. Fans von Kapellen wie REGURGITATE, WOLFBRIGADE oder GADGET ist die Split-LP wärmstens zu empfehlen, da sie einfach rundum gelungen ist und man darf gespannt darauf sein, ob die beiden Bands auch live die Party vermitteln, die sich mit diesem Release auf Platte gebannt haben.