Homepage
Ich habe mich lange vor dem Verfassen des Reviews gedrückt - da mir einfach keine Vergleich-Bands einfallen. Nicht, dass die Jungs aus Koblenz und Trier hier irgendein Rad neu erfinden würden - aber dies ist mal wieder einer der Momente, wo mir die Vergleiche auf der Zunge liegen und diese einfach nicht verlassen wollen.
Und so schlucke ich sie also wieder runter und verweise zunächst mal darauf, dass der Posthardcore der Vier Herren erstens ziemliche Ecken und Kanten aufzuweisen hat und zweitens auch ziemlich an die 90iger Jahre verweist - also vermutlich auf einige Bands, die ich vor 10 Jahren noch gar nicht so richtig zu würdigen gewusst habe. Ich schätze mal, die Herren haben in ihrer Jugend gerne FUGAZI gehört und außerdem auch RACHEL CASCA, TEN YEARS A DAY, A CASE OF GRENADA, DISKO ANTISTAAT und COLINA - denn aus diesen Bands rekrutieren sich die Musiker nämlich (ok, FUGAZI mal ausgenommen).
Und die 10 Minuten, welche MONUMENTS hier auftischen haben es absolut in sich. Die Produktion ist dreckig (nahezu oldschoolig), aber nicht schlecht und wirkt zusammen mit der Aufgekratztheit der Songs einfach sehr authentisch. Zwar spielt Melodie eine Rolle, aber vor allem Dynamik, Atmosphäre und plötzliche Wucht beherrschen hier das Geschehen. Die drei Songs winden sich immer wieder zwischen laut und leise hin und her und verraten ihre Strukturen nicht sofort in den ersten Momenten. Der Sänger hat ein herrlich kratziges Organ und man fühlt sich an die seeligen Zeiten erinnert, als man Worte wie „Emo" noch aussprechen konnte, ohne dabei an Schminke und Geheule denken zu müssen, sondern an emotionalen Hardcore, der diesen beiden Worten auch gerecht wurde.
Manchmal gibt es ein paar simple Akkorde mit melancholischer Note, mal wird richtig Krach gemacht, mal geht es in sehr melodische Gefilde mit Gechrei darüber und mal wird ein Song ganz runtergekocht - aber trotzdem haben sie hier bei drei Songs bereits zwei richtige Hits dabei - Kompliment. Tut mir bitte einen Gefallen: nehmt ein Album auf und geht dabei genau diesen Weg weiter. Denn hier klingt nichts nach gewolltem Zeitgeist oder aufgesetzter Attitüde, sondern nach Herzblut und schweißgetränkten Konzertbühnen.
Und ich werde hier noch mal einen Nachtrag einreichen, sobald ich endlich sagen kann, an welche Bands mich die Jungs erinnern. Das verfolgt mich schon beinahe im Schlaf...
Stil (Spielzeit): PostHardcore (09:54)
Label / Vertrieb (VÖ): DIY
Bewertung: 8 / 10